Günther Loewit spricht zum Thema "Sterben – Zwischen Würde und Geschäft"
KIRCHDORF AN DER KREMS. Am Donnerstag, 14. Oktober, um 19.30 Uhr findet im Schloss Neupernstein in Kirchdorf ein Vortrag von Günther Loewit zum Thema „Sterben – Zwischen Würde und Geschäft“ statt. Das Mobile Hospiz des Roten Kreuzes Kirchdorf freut sich auf viele Zuhörer.
In Österreich sterben jährlich über 80.000 Menschen. Laut Loewit „unter Protest“, denn der Tod werde zum Feindbild erklärt, das Sterben als medizinisch-gesellschaftliches Versagen definiert. Daher werde bis zum letzten Augenblick um eine Verlängerung des Lebens gekämpft – um jeden Preis und egal, welche körperlichen oder seelischen Schmerzen dies dem Sterbenden verursacht. In der Spaß- und Lustgesellschaft unserer Tage sei das Sterben ausgegrenzt: „Man stirbt unsichtbar, unwirklich und isoliert vom Alltag. Allein schon aus biologischer Sicht ist der Tod aber das Ziel des Lebens, seine Verdrängung muss daher als Krankheitssymptom der Gesellschaft bewertet werden“, meint Loewit und kritisiert: „Wir sagen immer nur ,bitte noch mehr' und nie ,danke dafür was war'“.
Spannender Abend mit anregenden Gesprächen
Mit Leidenschaft fordert der engagierte Mediziner: „Wir müssen weg vom Normieren und Reglementieren. Stattdessen müssen wir wieder ,Augen-Blicke' haben, miteinander reden und einander zuhören lernen. Auch und gerade im Umgang mit alten und sterbenden Menschen.“ Auf diese Inhalte wird Günther Loewit, gebürtiger Tiroler und seit vielen Jahren Allgemeinmediziner in Marchegg (Niederösterreich), bei seinem Vortrag am Donnerstag, 14. Oktober, um 19.30 Uhr im Pernsteinsaal in Kirchdorf eingehen. Danach wird es Zeit für anregende Gespräche bei Brot und Wein geben. Die Besucher dürfen sich auf einen spannenden Abend unter Einhaltung der geltenden Corona-Maßnahmen freuen. Eintritt gegen freiwillige Spende.
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