Die Skisaison steht vor der Tür: Vorbereitung zur Unfallvermeidung
KIRCHDORF AN DER KREMS/STEYR. Die oberösterreichischen Skigebiete bereiten sich auf den Ansturm der Wintersportler vor. Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf wurden in der Saison 2023/2024 rund 700 Patienten aufgrund von Ski- und Snowboardunfällen behandelt. Jetzt ist es wichtig, sich gut vorzubereiten, um schwere Unfälle auf der Piste zu vermeiden.
Die auftretenden Verletzungsmuster hängen, unter anderem, stark vom Zustand der Piste ab. Gerade diese sind zum Saisonstart oft ziemlich hart, was deutliche Auswirkungen auf das Fahrverhalten der Ski hat.
Klassische Skisportverletzungen betreffen vor allem die Kniegelenke, da diese aufgrund der Kräfte, welche beim Skifahren wirken, besonders beansprucht werden. Meist handelt es sich um Kombinationsverletzungen von Bändern, Menisken, aber auch Gelenksknorpel. Ebenso zeigen sich häufig Knochenbrüche des Unterschenkels.
Die zunehmend höheren Geschwindigkeiten, welche vor allem durch die Carving-Technik auftreten, und die härter präparierten Pisten, führen bei Stürzen oft zu schweren Verletzungen auch anderer Körperregionen. Schwere Kopfverletzungen sind aufgrund des zunehmenden Bewusstseins Helm zu tragen zurückgegangen, jedoch zeigen sich immer öfter auch schwere Rumpf- sowie potenziell lebensbedrohliche innere Organverletzungen.
Skiverletzungen vorbeugen
Eine gute körperliche Verfassung ist entscheidend. Harald Stöcher, Leiter der Unfallchirurgie im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum, betont: „Eine gezielte Vorbereitung durch Kraft- und Ausdauertraining kann das Risiko von Verletzungen erheblich senken. Übungen zur Stärkung der Beinmuskulatur, sowie Koordinationsübungen des Bewegungsapparates sind neben einem besonnenen Start in die Saison, besonders wichtig.“
Einige Wochen vor Saisonbeginn ist ein guter Zeitpunkt, um sich mit einem Fitness- und Ausdauertraining auf die anstehende Saison vorzubereiten. Die Abstimmung des eigenen Leistungsvermögens und fahrerischen Könnens auf die Pistenverhältnisse sind wesentliche Faktoren der Unfallvermeidung.
Ebenso ist das Fahrverhalten dem jeweiligen Personenaufkommen auf den Skipisten anzupassen. Die Skifahrer sollten sich zudem der erzielten Geschwindigkeiten bewusst sein. Hier sind auch die Schneeverhältnisse abseits der Pisten ein wesentlicher Faktor für die Schwere von Verletzungen.
Auch der Ausrüstungs-Check im Sportfachhandel ist vor jeder Saison ratsam. Falsch eingestellte Bedingungen sind ein nicht zu unterschätzender Faktor bei Knieverletzungen. Eine Schutzausrüstung, bestehend aus Helm und Rückenprotektor, kann schwere Kopf- und Rückenverletzungen vermeiden.
Müdigkeit kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen
Speziell am Nachmittag, nach einem langen Skitag, lassen Kondition und Reaktionsfähigkeit deutlich nach, und so ist mit einer gewissen Unfallhäufung zu rechnen. Darum rät Harald Stöcher: „Achten Sie auf Ihre körperlichen Grenzen. Müdigkeit kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, was das Unfallrisiko nach einem langen Skitag deutlich erhöht. Auch der Alkoholpegel spielt bei Skiunfällen eine Rolle – auch hier gilt wie im Straßenverkehr: Sicher – aber ohne Alkohol.“ Damit steht einer entspannten und schönen Skisaison nichts mehr im Wege.
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