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143 Lehrstellen im Bezirk Kirchdorf sofort verfügbar

Sophie Kepplinger, BA, 23.11.2021 17:13

KIRCHDORF AN DER KREMS. Julia Bauer, Geschäftsstellenleiterin des Arbeitsmarktservices (AMS) Kirchdorf, berichtet im Gespräch mit Tips von der aktuellen Lehrlings-Situation im Bezirk Kirchdorf.

Julia Bauer (Foto: Wolfgang Lehner)
Julia Bauer (Foto: Wolfgang Lehner)

Tips: Wie viele offene Lehrstellen gibt es derzeit im Bezirk Kirchdorf?

Julia Bauer: Mit Stand Ende Oktober gibt es im Bezirk Kirchdorf 143 sofort verfügbare und 177 nicht sofort verfügbare Lehrstellen. Letztere sind beispielsweise Lehrstellen für nächsten Herbst, bereits jetzt gemeldet sind. Im Verlauf vom Oktober wurden 116 Lehrstellen von den Unternehmen neu als offen gemeldet und 57 konnten im Verlauf vom Oktober mit jungen Menschen besetzt werden und somit neue Lehrlinge aufgenommen werden.

Tips: Was hat sich auf dem Lehrlingsmarkt durch die Corona-Pandemie verändert?

Julia Bauer: Die Jugendlichen sind für uns noch schwieriger greifbar geworden, wir erreichen Jugendliche oft sehr schlecht, weder telefonisch noch per eMail oder eAMS-Konto und auch die persönliche Betreuung beziehungsweise Beratung ist schwieriger geworden. Generell hat sich der Lehrlingsmarkt dahingehend verändert, dass sich die Verknappung der Jugendlichen durch die geburtenschwachen Jahrgänge weiter zugespitzt hat und die Betriebe unabdeckbare Bedarfe haben. Derzeit gibt es 16 Jugendliche, die beim AMS Kirchdorf als lehrstellensuchend und sofort verfügbar vorgemerkt sind. Elf Jugendliche sind bereits vorgemerkt und suchen für Herbst 2022 eine Lehrstelle. Im Verlauf vom Oktober haben sich 25 Jugendliche neu beim AMS gemeldet und 18 Jugendliche haben sich beim AMS Kirchdorf abgemeldet.

Tips: Wo liegen die aktuellen Trends auf dem Lehrlingsmarkt?

Julia Bauer: Der Lehrlingsmarkt bietet sehr vielfältige Möglichkeiten. Natürlich gibt es viele neue Jobs in Richtung Digitalisierung und EDV, aber auch in Richtung Green Jobs und Nachhaltigkeit. Derzeit sind die meisten Lehrstellen in Metall- und Elektroberufen ausgeschrieben (126 Lehrstellen), gefolgt von Hotellerie und Gastronomie (65 Lehrstellen). 25 Lehrstellen fallen in die Kategorie Handel, weitere 24 Lehrstellen sind den Bauberufen und 22 Lehrstellen sind Büroberufen zuzuordnen. 15 Lehrstellen beschäftigen sich mit der Holzverarbeitung.

Tips: Welche Branchen beziehungsweise Berufsfelder sind derzeit besonders gefragt? Welche eher weniger?

Julia Bauer: In unserem Bezirk ist der Branchenmix, der uns auszeichnet und so vielfältig macht, auch in den Lehrstellen abgebildet.

Tips: Wie sieht die Prognose zur Entwicklung des Lehrlingsmarktes in den kommenden Monaten aus?

Julia Bauer: Nachdem sich der demographische Wandel in den kommenden Jahren in vielen Betrieben auswirkt, sind viele Betriebe auch jetzt schon auf der Suche nach zusätzlichen Lehrlingen, um die Facharbeiter der Zukunft auszubilden. Wir rechnen mit einer leichten Steigerung in den kommenden Jahren vom Bedarf her, inpuncto Besetzung der ausgeschriebenen Lehrstellen wird das natürlich schwierig, weil die Babyboomer zwar in den nächsten Jahren in Pension gehen, die Kinder aus den geburtenschwachen Jahrgängen aber massiv fehlen.

Tips: Was macht eine Lehre für junge Menschen im Bezirk Kirchdorf gerade jetzt so reizvoll und attraktiv?

Julia Bauer: Eine Lehre – in Kirchdorf ja sowohl über die KTLA einzigartig als auch über „normale“ Lehre mit Matura kombinierbar – bietet jungen Menschen eine fundierte Facharbeiterausbildung, die Stabilität und tolle Berufe sowie grandiose Zukunftsperspektiven sicherstellt. Eine Ausbildung, wie auch die Lehrausbildung, schützt auch vor Arbeitslosigkeit, denn Personen, die maximal die Pflichtschule abgeschlossen haben, sind bzgl. Dauer und Häufigkeit etwa viermal so stark von Arbeitslosigkeit betroffen wie Personen, die eine Ausbildung abgeschlossen haben.

Tips: Worauf sollten Jugendliche generell bei der Berufswahl achten?

Julia Bauer: Mein Tipp ist, sich gut zu informieren, Schnupper- und Praktikumsangebote unbedingt nutzen, damit man einen Blick hinter die Stellenausschreibung bekommt und weiß, worauf man sich einlässt. Und viele Fragen stellen im Vorfeld. Viele Firmen haben informative Videos gedreht über die Berufe. Und auf der Website des AMS bzw. unserem Youtubekanal finden Jugendliche ganz viele Infos. Und in unserem Berufsinformationszentrum gibt es viele Infos und man kann sich Termine für ein Beratungsgespräch vereinbaren.

Tips: Welche Tipps würdest du Jugendlichen, die sich für eine Lehre interessieren, geben?

Julia Bauer: Schnuppern, Schnuppern, Schnuppern und sich wirklich interessieren und mit den Infos auseinandersetzen.


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