Krems hat die erste zweisprachige Volksschule in ganz Niederösterreich
KREMS. Mit 21 Schülern hat die „International School Krems“ ihren Betrieb aufgenommen. Es handelt sich dabei um die erste ganztägig und international ausgerichtete zweisprachige Volksschule in Niederösterreich. Die katholische Privatvolksschule ist am Campus der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule in der Mitterau angesiedelt und will weiter wachsen. Künftig soll auch ein Gymnasium dazukommen.
Krems macht einmal mehr als Bildungsstadt von sich reden. Vor wenigen Tagen fand die Eröffnung der „International School Krems“ (ISK) am Campus Mitterau statt. Die katholische Privatschule ist als Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht konzipiert. Sprich, reguläre Unterrichtsstunden wechseln sich mit Freizeitangeboten ab. Jeden Tag steht eine Stunde Sport auf dem Programm. Der zweisprachige Unterricht auf Deutsch und Englisch findet in allen Fächern statt, hier stehen den Schülern auch Native Speaker zur Verfügung. Die Schule orientiert sich an christlichen Werten, ist jedoch offen für alle Religionen.
Die Gründer
Hinter der Schule steht eine private gemeinnützige Gesellschaft von öffentlichen Institutionen und Privatpersonen. Jeweils 30 Prozent der Anteile halten die Diözese St. Pölten und die IMC Fachhochschule Krems. 20 Prozent gehören dem Industriellen Erich Erber (Gründer und jetziger Aufsichtsratsvorsitzender der Erber Group aus Getzersdorf), jeweils zehn Prozent halten die Unternehmer Martin Nuhr (Nuhr Medical Center Senftenberg) und Guntard Gutmann (Gutmann“sche Forstverwaltung Jaidhof).
Kind in Mittelpunkt rücken
Die Initiative zur Errichtung der Schule ging von IMC-Gründer Heinz Boyer aus. In seiner langjährigen Karriere als Pädagoge habe er die Erfahrung gemacht, dass die Priorität im Bildungswesen oft beim System und nicht beim Schüler liege. Mit der ISK habe man ein „modernes bildungspolitisches Modell“ entwickelt. Das Kind werde dabei in den Mittelpunkt aller Überlegungen gerückt. Boyer betrachtet die ISK als „Schule der Zukunft“, deren Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen sei. Nach Angaben des Gründervaters will man künftig eine Unter- und eine Oberstufe anbieten, so dass letztendlich auch ein Maturaabschluss an der ISK möglich sei.
Englisch ist allgegenwärtig
„Wir brauchen innovative Schulformen“, ist auch Mitgründer Martin Nuhr überzeugt. Die verschränkte Ganztagschule ermögliche eine individuelle Förderung der Kinder. Besonders wichtig ist Nuhr der zweisprachige Unterricht, denn „Sprachkenntnisse prägen entscheidend die persönliche Entwicklung mit“. Englisch sei daher im Alltag der Schüler allgegenwärtig. Durch die internationale Ausrichtung hätten die Kinder außerdem die Möglichkeit, sich anderen Nationen spielerisch anzunähern.
Stadt vereint 104 Nationen
Laut Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) leben in Krems mittlerweile Menschen aus 104 Nationen. Die Gründung der ISK sei daher eine logische Folge dieser Entwicklung. Der Nationenmix bedeute zahlreiche Herausforderungen, aber auch viele Chancen. Resch zufolge ist Krems mittlerweile zu einer „Bildungsstadt von europäischem Format“ aufgestiegen. Mit der ISK werde nun „ein weiterer Meilenstein gesetzt“.
„Keine Konkurrenz“
Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) betrachtet die ISK nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung des staatlichen Schulwesens. Im Gegensatz zum Regelschulsystem habe die Privatschule die Möglichkeit, „Dinge im Kleinen auszuprobieren“. Von diesen Erfahrungen könne schließlich auch das staatliche Bildungssystem profitieren.
Eltern zahlen Schulgeld
Im Gegensatz zu öffentlichen Schulen ist der Besuch der ISK jedoch nicht kostenlos. Das Schulgeld beläuft sich auf 350 Euro monatlich, Mittagessen inklusive. Ist eine Früh- und Nachmittagsbetreuung der Kinder erwünscht, werden weitere 100 Euro im Monat berechnet. Aktuell besuchen 21 Kinder aus Stadt und Bezirk Krems sowie dem Traisental die neue Einrichtung.
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