Bürgermeister Hubert Meisl über Langenlois: „Wir haben eine Lebensqualität, die heiß begehrt ist“
Langenlois. Hubert Meisl ist seit Anfang 2008 Bürgermeister von Langenlois. Im Gespräch mit Tips erzählt der 62-jährige Lokalpolitiker über aktuelle Entwicklungen, die neue ÖVP unter Sebastian Kurz und welches Bier er seinen Gästen als Geschenk überreicht.
Tips: Hand aufs Herz, haben Sie nach Ihrer Pensionierung als Bankdirektor die wöchentliche Arbeitszeit reduziert oder stecken Sie nun noch mehr Zeit und Energie in das Bürgermeisteramt?
Meisl: Nein, die Zeit fließt sehr wohl in das Privatleben ein. Meine Familie hat es sich verdient, dass ich mich zu Hause mehr engagiere. Wir sind in diesem Jahr auch schon einige Wochen auf Reisen gewesen und ich habe jetzt mehr Zeit, Haus und Garten zu pflegen.
Tips: Welche Projekte haben derzeit den höchsten Stellenwert im Rathaus?
Meisl: Das größte Projekt ist die Fertigstellung der Sportanlage. Da sind wir voll in der Zeit und auch im Budget. Auch der Straßenbau ist für mich immer wieder ein großes Thema. Wir arbeiten an der Optimierung der Fahrbahnflächen und haben derzeit drei Großprojekte, die zu Jahresende bereits fertiggestellt sein werden. Parkplätze waren immer ein Steckenpferd von mir. Wir werden bereits in nächster Zeit weitere gebührenfreie Dauerparkplätze in Zentrumsnähe beim Friedhof schaffen.
Der Hochwasserschutz Zöbing ist komplett abgeschlossen und nun arbeiten wir mit Hochdruck am Hochwasserschutz für Langenlois. Von der Bürger-Befragungsaktion haben wir schon sehr viel abgearbeitet, da ist jetzt Halbzeit. Hier möchte ich in den nächsten zweieinhalb Jahren noch so viel wie möglich umsetzen.
Tips: Was sagen Sie zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadtgemeinde?
Meisl: Ich bin sehr zufrieden, es geht ungebrochen gut voran. Einige Betriebe aus dem Kremser Gebiet haben sich in Langenlois angesiedelt. Außerdem werden derzeit weitere Gespräche geführt. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Arbeitsplätze hinzugekommen. So gibt es alleine in der 700 Einwohner Gemeinde Schiltern ganze 300 Arbeitsplätze.
Tips: Was erwarten Sie sich von der neuen Ausrichtung Ihrer Bundespartei unter Sebastian Kurz?
Meisl: Die Verdrossenheit der Bevölkerung über das Agieren der Bundesregierung war schon sehr groß. Die Jungen, die jetzt ans Werk kommen sollen, setzen große Hoffnung in einen neuen politischen Stil. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das klappt. Ich habe selbst schon 2008 die junge Generation mit in den Gemeinderat gebracht und damals schon auf die Jugend gesetzt. Ich wünsche Sebastian Kurz viel Glück, dass er die richtigen Leute findet.
Tips: Gibt es Neuigkeiten bei Grundstücksaufschließungen zu vermelden?
Meisl: Wir bemühen uns ständig, Grundstücke zu erwerben. Es gibt eine laufende Nachfrage nach Wohnraum und Betriebsansiedlungen. Wir haben eine Lebensqualität, die heiß begehrt ist. Wohnungen sind schnell vergriffen. Die Hauptnachfrage besteht nach Einfamilienhäusern. Aus diesem Grund arbeiten wir gerade an der Norderweiterung des Siedlungsgebietes „Lange Sonne“.
Tips: Langenlois ist ja mittlerweile schon eine richtige Braustadt geworden, denn immerhin gibt es hier jetzt zwei Brauereien. Welches Bier trinken Sie persönlich am liebsten?
Meisl: (lacht) Ich kann ganz gut mit Fiakerbräu und Brauschneider. Ich schenke die Biere gerne auch Gästen, das kommt immer sehr gut an. Mit der modernen und umweltfreundlichen Brauschneider Brauerei hat Langenlois eine nette Facette dazu bekommen. Der Trend geht in diese Richtung, dafür gibt es hier ein Publikum.
Tips: Der Umgang mit den in Langenlois lebenden Flüchtlingen wird von vielen Seiten gelobt. Warum funktioniert das Zusammenleben hier so gut?
Meisl: Da muss ich zuerst ein großes Lob an das Rote Kreuz und die Flüchtlingshilfe Langenlois aussprechen. Das sind die beiden Gruppierungen, die Hand anlegen und praktische Leistungen erbringen. Viele der Flüchtlinge haben bereits Deutschkurse inklusive Prüfungen gemacht und sich schon sehr gut eingelebt. Wir haben auch immer wieder Flüchtlinge bei der Gemeinde beschäftigt, die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut.
Tips: Langenlois ist für seinen prall gefüllten Veranstaltungskalender bekannt. Wie viele davon besucht der Bürgermeister im Jahr?
Meisl: (lacht) Das ist relativ leicht in der Lokalpresse nachzulesen. Nein, es kann nur funktionieren wenn man auch vor Ort ist und ich bin sehr dankbar für die vielen Einladungen, die ich bekomme. Ich gehe auch gerne zu den Veranstaltungen, um den Gastgebern das Gefühl zu geben, dass sie gute Arbeit leisten. Die Freizeit sinnvoll und angenehm zu gestalten ist die Wurzel der Lebensqualität hier in Langenlois. Das haben wir auch den vielen bodenständigen Privatinitiativen zu verdanken.
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