"Wir haben Angst vor dem Wolf": 3484 Unterschriften
LIEBENAU/OÖ. „Wir haben Angst vor dem Wolf“ war das Motto der Unterschriftenaktion, die Josef Mühlbacher ins Leben gerufen hatte. Der Bezirksobmann des Bauernbundes und der Bauernkammer überreichte dem zuständigen Landesrat Max Hiegelsberger (VP) nun eine Liste mit 3484 Unterzeichneten.
„Die Wolfssichtungen sowie Tierrisse nehmen zu, die Verunsicherung bei den Menschen ist groß“, so Mühlbachler. Die Unterschriftenaktion lief bis Ende April und wurde am Rande des zweiten Runden Tischs „Wolf“ in Liebenau an Landesrat Max Hiegelsberger als Vertreter der Landesregierung übergeben.
Rückkehr der Wölfe ist Herausforderung
Begründet wurde die Initiierung der Unterschriftenaktion folgendermaßen: Die Wolfsdichte hat in Europa in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Aufgrund der strengen Schutzbestimmungen kam es zu vermehrtem Auftreten in Gebieten, in denen die Wölfe seit vielen Jahrzehnten als nicht beheimatet galten. Die Rückkehr der Wölfe stellt eine Herausforderung für den Menschen in den besiedelten Gebieten und die traditionelle Landnutzung dar.
Reproduktionsrate von 30 Prozent
Die rasche Zunahme der Wolfspopulation in den Alpenländern führt zu immer größeren Konflikten zwischen Wolf und domestizierten Tieren, aber auch zwischen Wölfen und Mensch. Die Vermehrungsrate der Wölfe wird aufgrund von Daten aus Nachbarländern auf über 30% geschätzt. Daher ist in Österreich, aber auch in ganz Europa, mit einer stetigen Zunahme der Wolfsdichte zu rechnen. Weideflächen lassen sich über Herdenschutzmaßnahmen aufgrund der Weitläufigkeit und der Beschaffenheit des Geländes kaum schützen. Die Folge ist, dass die Bewirtschaftung dieser Flächen aufgelassen wird. Zudem verlieren Wölfe offenbar jegliche Scheu und kommen den Menschen und deren Wohnsiedlungen immer öfter bedrohlich nahe. „Zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger aber auch zum Schutz der Landwirtschaft sowie zum Erhalt eines lebendigen ländlichen Raums, ist es unerlässlich, eine Regulierung der Wolfspopulationen vorzunehmen“, so der Bezirksobmann des Bauernbundes Freistadt, BBKO ÖR Josef Mühlbachler.
Änderung der FFH-Richtlinie gefordert
Die Wölfe haben keinen natürlichen Feind und vermehren sich daher stark. Es braucht sowohl in Österreich als auch EU-weit eine dynamische Gestaltung der Schutzbemühungen vor den Wölfen. Dazu soll die EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) so abgeändert werden, dass geregelte Entnahmen beziehungsweise im Ernstfall Abschüsse möglich werden. „Sonst werden die Land- und Tourismuswirtschaft schon sehr bald mit massiven Problemen zu kämpfen haben“, gibt Mühlbachler zu bedenken. Wölfe bzw. die großen Beutegreifer genießen einen umfassenden Schutz in Europa und können sich ungehindert verbreiten. Sein Auftreten verursacht ein gewisses Unbehagen in der Bevölkerung, auch wenn manche NGOs (etwa der WWF oder der Naturschutzbund) das Gegenteil behaupten. „In der gesamten Diskussion kann ich nicht nachvollziehen, warum dem Schutz der Wölfe mehr Beachtung geschenkt wird, als dem Schutz der Menschen und der Nutztiere“, zeigt sich der Bezirksobmann verärgert.
Sicherheit der Menschen oberste Priorität
Die Sicherheit der Menschen muss „oberste Priorität“ haben. „Wir brauchen ein Konzept zum Schutz von Weidetieren, zur Schadensabgeltung und zum langfristigen Umgang mit dem Wolf“, so der Bezirksobmann. Bereits 2012 wurde ein bundesländerübergreifender Wolfsmanagementplan ausgearbeitet. Darauf aufbauend wurde im Februar 2017 auf Initiative von Landesrat Max Hiegelsberger ein Runder Tisch „Wolf“ eingerichtet, wo Vertreter verschiedener Institution wie der Landwirtschaftskammer OÖ, des Almvereins, des Landesjagdverbandes aber auch Vertreter diverser NGOs eingebunden sind.
Nicht nur ein Thema für die Jagd
„Ich lade in diesem Zusammenhang auch den für Naturschutz zuständigen Referenten, LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner, ein, sich intensiv in diese Diskussion einzubringen. Denn das Thema „Wölfe“ betrifft nicht nur die Jagd“, betont Mühlbachler. Berichte aus anderen Ländern zeigen, dass die Wölfe zunehmend ihre natürliche Scheu vor den Menschen verlieren und bereits in offene Ställe eindringen. „Niemand kann sagen, welche Schäden die Wölfe verursachen, weil sie das System durcheinanderbringen. Für mich liegt aber klar auf der Hand: Diese Raubtiere passen einfach nicht in unsere enge, zivilisierte Kulturlandschaft“, so der Bezirksobmann.
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11.05.2018 08:42
Wer wirklich hinter dem Wolf steht
SO jedenfalls lebt man in Kroatien "mit dem" und offenbar auch vom Wolf: https://www.chmelso.at/Wolfsjagd/ Der oberste Wolfsschützer Deutschlands, Ulrich Wotschikowsky bewegt sich auch in diesen Kreisen: https://www.youtube.com/watch?v=a8AkgTiGDv8 (erste 5 Minuten und Minute 35 - 36). Und das ist sein Rat an Bauern und Dorfbewohner: https://www.youtube.com/watch?v=dvuv-mT_-ko