Brunner will das Schloss öffnen und junge Leute in die Spinnerei holen
TRAUN. Im Dezember 2018 hat Brigitte Brunner die Geschäftsleitung der Kulturpark Traun GmbH übernommen. Mit Tips hat sie über ihre Beweggründe dafür und ihre Pläne für den Kulturpark gesprochen.
Tips: Sie sind seit fast 20 Jahren im Kulturpark tätig und waren 15 Jahre lang die Assistentin der Geschäftsführerin Manuela Reichert. Wie geht es Ihnen in der Rolle als Chefin?
Brigitte Brunner: Es ist zurzeit noch sehr viel zu tun, auch wenn nicht viel Neues dabei ist. Ich war ja so lange Assistentin der Geschäftsführung und war jahrelang für meine Bereiche selbstständig zuständig. Im Kopf ist es für mich und die Kollegen noch eine Umstellung, aber es ist ja ein Miteinander.
Tips: Wie geht es Ihnen damit, im Rampenlicht zu stehen?
Brunner: Im Rampenlicht sehe ich mich nicht stehen. Die Aufmerksamkeit wird sich bald legen. Der Abgang von Frau Reichert war so Aufsehen erregend, jetzt ist das Interesse gerade am Anfang größer. Es geht ja nicht um mich, sondern um die Bewerbung unseres Hauses, unsere Veranstaltungen, die Entwicklung neuer Projekte.
Tips: Was war ausschlaggebend für die Bewerbung?
Brunner: Ich habe lange hin und her überlegt. Meine drei Kinder haben mich dazu animiert, mich zu bewerben. Mein Mann hat mir gesagt, dass ich Veränderungen nur dann selbst tragen kann, wenn ich Geschäftsführerin bin. Mir war wichtig, dass der Kabarettbereich und der Weihnachtsmarkt bei mir bleiben, weil mir der Kontakt zum Publikum und zu den Ausstellern und Künstlern so wichtig ist.
Tips: Wären Sie geblieben, wenn jemand anderer die Stelle bekommen hätte?
Brunner: Sicher wäre ich geblieben. Ich bin schon jemand, der sehr wohl auch diskutieren kann und hinter seiner Meinung steht.
Tips: Wie viele Personen haben sich noch beworben?
Brunner: Ich glaube, es waren 25. Konkurrenz war durchaus da. Mein Vorteil ist einfach, dass ich weiß, wie es abläuft oder wen ich anrufen muss, wenn ich etwas brauche. Die Zusammenarbeit mit Stadtgemeinde, den Institutionen und dem Bauhof funktioniert einwandfrei. Die Rückmeldungen der Besucher auf die Entscheidung waren sehr positiv und herzlich.
Tips: Welche Projekte planen Sie jetzt?
Brunner: Wir arbeiten gerade an einem auf uns zugeschneiderten Buchungssystem. Damit soll man online auch den Sitzplan einsehen können. Ich arbeite an einem Schulprojekt mit der NMS Traun und im Herbst gibt es ein Ideenprojekt. Es soll auch einen Bandcontest geben. Junge Musiker sollen die Berührungsängste mit der neuen Spinnerei verlieren. Die alte Spinnerei war heruntergekommen, da konnte man einfach leben.
Tips: Werden Großevents gestrichen?
Brunner: Gestrichen wird gar nichts. Nur die Hochzeitstage im Schloss gibt es seit 2018 nicht mehr. Wir machen weiterhin das Stadtfest, die Konzerte von Freitag im Zentrum, das Flamenco Festival, den Weihnachtsmarkt, das Sommerferienprogramm, den Theaterfrühling und das Sommertheater.
Tips: Wie wollen Sie das Schloss für Besucher öffnen?
Brunner: Ich will das Schloss beleben, aber dafür braucht es auch die passende Idee und Personal. Wir bieten jetzt neu Führungen durch den Kulturpark an, die werden sehr gut angenommen. Im Schloss machen wir Geisterführungen mit Kindern, im Sommer ist eine Nachtführung geplant. Ich habe schon ein paar Ideen für das Schloss, etwa in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Traun.
Tips: Steht die Spinnerei in Konkurrenz zu Linz, der Kürnberghalle oder dem ABC?
Brunner: Nein, ich sehe das nicht als Konkurrenz. Wir ergänzen uns programmtechnisch sehr gut. Wir haben den Vorteil, dass wir größere Künstler ins Haus holen können. Wir haben 700 Abonnenten für das Kabarett-Abo. Wir heben uns durch den guten Kundenservice ab.
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