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Wie Georg Sayer aus dem Trauner Wirtschaftshof ein Museum machte

Laura Voggeneder, 20.06.2019 08:12

TRAUN. Weil er etwas tun und sich nicht nur beschweren wollte, rief Georg Sayer mit einer Handvoll Mitstreiter das Museum im Steinhumergut ins Leben. Er kennt jedes der rund 3.000 Exponate. Derzeit läuft eine Sonderausstellung über die Trauner Schulen.

"Die Arbeit im Museum macht süchtig", sagt Georg Sayer. Foto: Tips
photo_library "Die Arbeit im Museum macht süchtig", sagt Georg Sayer. Foto: Tips

Alltagsgegenstände, Urkunden, Kirchenrelikte: Georg Sayer kann alles benennen und weiß zu jedem Ausstellungsstück auch eine Geschichte. Wer eine Führung durch das Museum im Steinhumergut plant, sollte vor allem Zeit mitnehmen. Mit seiner heiteren Art haucht Sayer jedem Gegenstand Leben ein, sei es durch Anekdoten oder durch das Erklären von Sprichwörtern oder Redewendungen, die auf bestimmte Objekte oder Traditionen zurückzuführen sind. „Der Besuch im Museum bildet“, sagt Sayer lächelnd.

Machen statt schimpfenVor etwa 15 Jahren hat Georg Sayer mit damals zwei Mitstreitern dem damaligen Bürgermeister vorgeschlagen, aus dem Steinhumergut ein Museum zu machen. „Es gab kein Archiv, vieles wurde einfach weggeworfen“, klagt Sayer bei einem Rundgang durch das Museum.

Heute arbeiten rund zehn Personen in der Museumsrunde. Die Gruppe sammelt, registriert und archiviert alle möglichen Gegenstände, die mit Traun zu tun haben: Alltagsgegenstände aus Küche und Stube, landwirtschaftliche Geräte, Dokumente und Fotos – alles findet im Steinhumergut Platz.

Sonderausstellungen

In einem Raum werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Vor rund zwei Jahren gab es Sonderschauen über PEZ und die Brillenfirma Anger. Gerade die PEZ-Ausstellung zog viele Menschen an. „Die PEZ-Sammler sind ein eigenes Volk“, erzählt Sayer. Ein Ziel Sayers ist es, die Industriegeschichte Trauns an den Beispielen PEZ und Anger im Museum noch genauer zu erzählen. Derzeit sind in dem Raum Schulutensilien aus den Jahrzehnten seit der Monarchie ausgestellt.

Geschichte der Vertriebenen

Seit 2013 wird in einem Raum die Geschichte der Siebenbürger und Ruma in Traun erzählt. Georg Sayer selbst ist ein Vertriebener: Im Alter von zehn Jahren kam er mit seinen Eltern aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Traun. „Es gibt wenige Trauner, die in Traun geboren worden sind oder in dritter Generation hier leben.“ Das Wissen über Geschichte hat sich Sayer selbst angeeignet. Bis 1999 hat er in der Elektroindustrie in Einkauf und Logistik gearbeitet.

Besucher und Mitarbeiter

Rund 1.000 Personen besuchen das Museum jährlich. Sayer und eine weitere Mitarbeiterin aus der Museumsgruppe halten Führungen ab. Die Stadt Traun kommt für die Betriebskosten auf, alle anderen Aufwendungen werden aus den freiwilligen Spenden der Besucher finanziert. Wer mitarbeiten will – jeder ist willkommen – oder historische Gegenstände aus Traun abzugeben hat, kann sich bei Georg Sayer unter Tel. 07229/74851 melden.


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