„Aktion scharf“ der Polizei gegen illegale Autorennen
LINZ-LAND. Die Städte Leonding und Traun haben zuletzt ihre Forderungen bekräftigt, dass gegen illegale Autorennen und Tuningtreffen – besonders im Bereich der Salzburger Straße – stärker vorgegangen werden müsse. Nach einem runden Tisch der Politik ist die Exekutive nun mit Schwerpunktkontrollen gegen die Szene vorgegangen.
Mit gebündelter Manpower von Landesverkehrsabteilung, Polizei und Bezirksverwaltungsbehörden wird aktuell gegen illegale Straßenrennen vorgegangen. Auf politischer Ebene fordert Verkehrslandesrat Günther Steinkellner neue Gesetze zur nachhaltigen Vereitelung gefährlicher Straßenrennen.
Illegale Treffen nehmen zu
Oberösterreichs Straßen werden von Rowdy-Gruppen immer öfter als Rennstrecken missbraucht. Besonders deutlich wurde dies an den letzten beiden Wochenenden. Ein großangelegtes Autotreffen mit etwa 800 Fahrzeugen gipfelte in zahlreichen illegalen Rennen, welche sich auf den gesamten oberösterreichischen Zentralraum verteilten. Dies sorgte neben großen Lärmbelästigungen besonders für massive Verletzungen der Verkehrssicherheit.
Zu fassen sind die Straßenrowdys für die Polizei nur schwer. Wenn es zu Polizeieinsätzen kommt, warnt sich die Raser-Community über soziale Netzwerke gegenseitig und verlagert den Standort auf Ausweichtreffpunkte. So entsteht ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ordnungshütern und Bleifuß-Piloten.
„Durch das fahrlässige Verhalten der Raser wird nicht nur die persönliche Sicherheit gefährdet, sondern besonders jene der Allgemeinheit. Oft stehen im Zusammenhang mit illegalen Straßenrennen auch Drogen- und Alkoholkonsum, welche die Risikobereitschaft zusätzlich steigern. Für diese Art von eklatantem Rowdytum braucht es neben gezielten Vereitelungsmanövern auch ein drakonisches Strafmaß, das dort ansetzt, wo es am meisten weh tut – nämlich bei der Abnahme des Fahrzeuges“, so Steinkellner.
Runder Tisch abgehalten
Steinkellner lud Vertreter der Polizei, der Bezirkshauptmannschaft Linz Land und der OÖ-Verkehrsabteilung zu einem runden Tisch, um weitere gemeinsame Vorgehensweisen zu besprechen und zu koordinieren.
„Die Einzelmaßnahme zur Verhinderung von illegalen Straßenrennen gibt es nicht. Vielmehr muss ein umfangreiches Maßnahmenbündel erarbeitet und koordiniert werden, um diese gefährlichen Entwicklungen einzudämmen. Wichtig ist dabei die Bündelung aller Kräfte, damit ein gutes und nachhaltiges Ergebnis erzielt werden kann“, so der Verkehrslandesrat, der die Gespräche als sehr positiv und konstruktiv bezeichnete.
Es soll die Polizei verstärkt mit technischer Ausrüstung sowie Manpower mit Expertise unterstützt werden. So sollen etwa technische Sachverständige bei Schwerpunktkontrollen in Rufbereitschaft stehen, um die technische Überprüfung von Fahrzeugen durchführen zu können.
Schwerpunktaktionen wirken
Nachdem schon Mitte Mai zahlreiche Anzeigen wegen illegaler Straßenrennen verhängt wurden, unternahm die Exekutive in den vergangenen Tagen weitere Schwerpunktkontrollen im Bereich der B1 zwischen Hörsching, Traun, Pasching und Leonding sowie der B139 zwischen Leonding, Pasching, Traun und Ansfelden.
Aufgrund von Insidertipps konnten die Treffpunkte der Szene vorzeitig in Erfahrung gebracht werden, sodass der Verkehrsschwerpunkt mehrfach die Örtlichkeiten änderte. Es konnten zahlreiche getunte Fahrzeuge der Kontrolle durch die Sachverständigen des Landes zugeführt werden. Dafür wurde eine Prüfhalle in der Goethestraße genutzt.
Die Folgen waren zahlreiche Anzeigen nach dem Verkehrsrecht, bei zwölf Autos wurden sogar die Kennzeichen abgenommen. „Mit dem neuen Einsatzmodell haben sich rasch erste Erfolge gezeigt“, bilanziert Steinkellner zufrieden.
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