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Wiederaufforstung endlich erledigt, die Qualität lässt aber Wünsche offen

David Ramaseder, 23.02.2023 08:13

PASCHING/PUCKING. Die gute Nachricht: Nach der Rodung von rund 26.000 Quadratmeter Heidewald für den Bau des Trainingszentrums in Pasching ist der LASK seinen Verpflichtungen der Wiederaufforstung vollständig nachgekommen. Das bestätigt auch die Forstbehörde. Naturschutzbund sowie Umweltanwaltschaft bekritteln jedoch die Qualität der Maßnahmen.

  1 / 2   Die Ersatzfläche in Pucking, in der auf rund 16.000 Quadratmeter wiederaufgeforstet wurde. (Foto: Tips/Ramaseder)

„Wir haben uns das angesehen. Formell wurde aufgeforstet, ja. Aber ich finde von der Qualität her – was die Aufforstung selbst und den Wildschutz betrifft – ist das weniger als suboptimal“, übt Martin Donat, Umweltanwalt des Landes OÖ, heftige Kritik. Auch Elise Speta vom Naturschutzbund OÖ ist von der Umsetzung der geforderten Wiederaufforstung auf einer Fläche von knapp 16.000 Quadratmetern in Pucking nicht begeistert: „Es wurden abwechselnd Föhren und Eichen gepflanzt. Die Setzlinge sind aber leider sehr klein, nicht gegen Wildverbiss geschützt und viele sind auch schon wieder kaputt. Es müsste der Bereich neben den Setzlingen zum Teil auch von Vegetation freigelegt werden, da der kleine Baum sonst zu wenig Licht erhält.“

Ruth Kropshofer, Sprecherin der Bürgerinitiative Waldschutz-Pasching, befürchtet, da kleinere Setzlinge als sonst verwendet wurden und diese bereits von Karden und Weiden überragt werden, dass dies nicht die letzten Nachbesserungen bleiben. Größere Setzlinge würden natürlich die Überlebenschancen der Pflanzen deutlich erhöhen. So hegt auch Speta die Befürchtung, dass es viele Jahre dauern wird, bis hier ein Wald entsteht.

„Nägel mit Köpfen machen“

Umweltanwalt Donat kann auch die bisherigen Verzögerungen nur schwer verstehen: „Was ein Trauerspiel ist, sind die jahrelangen Tänze hin und her. Bei so einem großen Projekt, das der LASK hier macht, ist es keine unanständige Forderung, dass sie irgendwann einmal ordentlich ihre Verpflichtungen der Aufforstungen erfüllen.“ Dann würde es auch nicht zu so vielen Ausfällen kommen und die Behörde müsste nicht wieder den Auftrag geben, nachzubessern.

Unnötiger Konflikt

„Man soll jetzt einfach ordentliches Pflanzgut nehmen, das bereits drei oder vier Jahre alt ist, einen entsprechenden Schutz machen und in der ersten Zeit eine entsprechende Nachpflege machen. Dann ist auch der Konflikt weg“, versteht Umweltanwalt Donat den Groll, der aber nicht notwendig wäre. „Ich verstehe die Leute sehr gut. Und ich verstehe es nicht – aus Sicht des LASK – dass sie das bei der Ersatzaufforstung nicht ordentlich auf die Reihe bekommen“, kann Donat nicht verstehen, dass die Kompensation für die Rodung nur halbherzig gemacht werde.

Vorgaben erfüllt

„Rechtlich kann ich hier gar nichts machen. Es ist auch nicht so wenig, dass ich eine Ersatzvornahme machen kann. Zvü zum sterben, zweng zum Leben sozusagen“, so Umweltanwalt Martin Donat abschließend.


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