Biohof Fairleben: Paradeiserzüchtung vor Ort statt in fernen Großlaboren
ALLHAMING. „Wir wollen das Wissen und die Unabhängigkeit wieder zurück auf unsere Höfe holen“, sind sich Margit und Josef Mayr-Lamm einig. Auf ihrem Biohof Fairleben in Allhaming züchten sie neue Paradeisersorten – so wie es in bäuerlichen Betrieben Jahrhunderte lang üblich war. Heuer werden (Hobby-)Gärtner erstmals verstärkt in den Züchtungsprozess am Biohof Fairleben eingebunden.
Ernährungssouveränität ist Josef und Margit Mayr-Lamm vom Biohof Fairleben ein großes Anliegen. Sie engagieren sich für die hofeigenen Züchtung von Gemüse, denn „die Marktmacht der Saatgutkonzerne macht uns viel zu abhängig“. Das Saatgut internationaler Großkonzerne komme aus sterilen Laboren und sei meist nicht an die Bedingungen heimischer Gärten angepasst, erklärt Margit Mayr-Lamm.
Hofzüchtung neuer Freiland-Paradeisersorten
Am Biohof Fairleben konzentriert man sich auf den Anbau und Verkauf von Gemüse-Raritäten. Vor etwa sechs Jahren begannen die Mayr-Lamms, an einer neuen Salatparadeisersorte zu basteln, die freilandgeeignet ist. Die Nachkommenschaften der ersten Kreuzung werden seither auf Pflanzengesundheit, Robustheit und Geschmack geprüft und immer weiter selektiert – bis daraus eine stabile Sorte entsteht, die alle Anforderungen erfüllen kann. Fachliche Unterstützung erhalten Margit und Josef dabei vom Verein Arche Noah (NÖ). Im Gegensatz zu den meisten Laborzüchtungen können die samenfesten Sorten vom Biohof Fairleben jedes Jahr aufs Neue eigenhändig vermehrt werden.
Einladung zur Diskussion
Heuer haben (Hobby-)Gärtner erstmals die Möglichkeit, am Züchtungsprozess der Salat- und Fleischparadeiser mitzuwirken. Den Sommer über sollen die Neuzüchtungen im privaten Garten beobachtet werden. Am Mittwoch, 30. August, um 17 Uhr findet am Biohof ein Austauschtreffen statt, bei welchem etwa über Wuchs und Ertrag diskutiert wird. Das Treffen kann ohne Voranmeldung besucht werden.
Biohof Fairleben besuchen
Wer einen Hofbesuch mit kulinarischem Genuss verbinden möchte, sollte das Jungpflanzenfest an den Wochenendtagen von 22. April bis 6. Mai nicht verpassen. Um jeweils 15 Uhr findet eine Führung statt. Jungpflanzen werden zu ausgewählten Terminen auch AbHof oder etwa am Südbahnhofmarkt verkauft. Mehr Infos unter www.fairleben.at
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