Klettern am Limit: Thomas Huber erzählte in Leonding über Grenzerfahrungen und das Scheitern
LEONDING. Vergangene Woche brachte der deutsche Extremkletterer Thomas Huber im Veranstaltungszentrum Doppl:Punkt die Faszination des Bergsports zum Leben. Die Huberbuam, wie die Brüder Thomas und Alexander Huber liebevoll genannt werden, haben sich weltweit mit ihren spektakulären Besteigungen und waghalsigen Expeditionen einen Namen gemacht.
In einem mitreißenden, zweistündigen Vortrag gab Thomas Huber Einblicke in die Extreme des Kletterns und teilte seine Grenzerfahrungen mit dem Publikum. Mit viel Humor, anschaulichen Anekdoten und Metaphern nahm Huber die Anwesenden mit auf eine Reise zu den höchsten Gipfeln und entlegenen Orten, die er im Laufe seiner Karriere erklommen hat. Dabei ging es ihm, wie er betonte, nicht darum, lediglich eine Liste von Gipfeln zu „sammeln“.
„Für mich zählt der Weg zum Gipfel und die Erfahrungen, die ich unterwegs mache“, erklärte der Extremsportler und fügte hinzu, dass es vor allem die Begegnungen mit Menschen aus verschiedensten Kulturen und Lebenswelten seien, die für ihn einen hohen Stellenwert haben. Die Freiheit, die ihm das Leben in den Bergen gibt, und die Vielfalt der Menschen, die ihm dort begegnen, gehören für ihn zu den wertvollsten Erfahrungen.
Doch nicht nur von Erfolgen sprach Huber: „Das Scheitern gehört dazu“, sagte er nachdenklich. Für den Extremsportler sei das Scheitern eine bedeutende Erfahrung – im Klettersport wie im Leben generell. Es sei Teil eines Prozesses, durch den man lerne, Erfolge, aber auch das Leben selbst, mehr zu schätzen. Diese Offenheit über Rückschläge und die Reflexion darüber sorgten im Saal für viele nachdenkliche Gesichter und regten zu tiefen Gesprächen an.
Die Veranstaltung war Teil der beliebten Gesundheitsvorträge der Stadt Leonding, die jedes Jahr im Frühling und Herbst Vortragsreihen mit Experten zu gesellschaftlich relevanten Themen anbietet. Den nächsten Programmpunkt der Herbstreihe bildet am 28. November der Vortrag des Soziologen David Vogl zum Thema Suchtprävention im digitalen Zeitalter unter dem Titel „Nur noch dieses Eine Level“.
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