Hörschings Bürgermeister Gunter Kastler im Tips-Interview
HÖRSCHING. Vieles ist in Bewegung in der Marktgemeinde Hörsching, die heuer „25 Jahre Markterhebung“ feiert. In diesem Jubiläumsjahr wird ordentlich am Erscheinungsbild der Gemeinde gerüttelt – vor allem durch die Neugestaltung des Ortsplatzes.
Tips: Es ist ja nun ein Sieger aus dem Architektenwettbewerb für das neue Gemeindezentrum und die Ortsplatzgestaltung hervorgegangen. Wann rechnen Sie mit einem Baubeginn?
Kastler: Wir schätzen im Frühjahr nächsten Jahres.
Tips: Was passiert mit dem alten Gemeindeamt?
Kastler: Die Volksschule wird an das jetzige Gemeindeamtsgebäude angedockt und mit einem Übergang verbunden. Alles, was Gemeinde war, wird Volksschule. Ich bin sehr froh über diese Lösung, denn wir werden in bald zwei bis drei neue Klassen brauchen, und ich will nicht in Containern unterrichten lassen.
Tips: Wie schaut es mit den Plätzen für die Kleinsten aus, ist man hier auch gerüstet?
Kastler: Die neue Krabbelstube wird am 5. Oktober eröffnet und im September bezogen. Wir haben auch schon eine Gruppe in Reserve gebaut (das Land zahlt ja nur, was gerade an Bedarf notwendig ist) und wir haben − auch auf eigene Kosten − ein Eltern-Kind-Zentrum vorgesehen. Und der Clou der Sache: Wenn die vier Gruppen voll sind, dann wird das Eltern-Kind-Zentrum umgesiedelt und es kann noch eine fünfte Gruppe aufsperren. Man kann ja auf diesem Sektor nicht weitsichtig genug sein.
Tips: Bis wann denken Sie wird der Platz reichen?
Kastler: Laut meinen Schätzungen müssten wir so bis 2030/35 Platz haben. Also wenn wir den Wohnbau wirklich so dämpfen wie geplant. Das ist unsere Zielsetzung: den Wohnbau dämpfen.
Tips: Ist der Zuzug nicht enorm?
Kastler: Wir müssen die Weichen so stellen, dass das nicht ausufert. In den letzten 25 Jahren sind wir stetig gewachsen, aber wir haben nicht so einen Zuzug wie Leonding oder Traun. Oder Ansfelden − Bürgermeister Baumberger sagt ja, er möchte auf 20.000 Einwohner wachsen − der Typ bin ich nicht. Meine Philosophie ist: Jede Grünfläche, die verloren geht, ist auch eine Erholungsfläche, die verloren geht.
Tips: Trotz Eindämmung des Wohnbaus – ohne wird es nicht gehen. Auf welche Wohnformen setzen Sie?
Kastler: Wir bauen bis 2019/20 150 Eigentumswohnungen. Denn es ist mir ein Anliegen, jungen Leuten und auch älteren, die ihren Garten nicht mehr pflegen können, Eigentum anzubieten. Die Preise am Wohnungsmarkt sind so stark angestiegen, da ist es doch besser, ich zahle einen Kredit zurück. Da hat man auch als junger Mensch was davon. Zudem gibt es ein Holzbau-Projekt, wo 20 Mietwohnungen entstehen. Das Haus wird fünfstöckig, denn ohne Verdichtung geht es nicht mehr.
Tips: Sind die Wohnungen leistbar?
Kastler: Naja. leistbar ist ein dehnbarer Begriff. Die 25 Eigentumswohnungen von Brunnerbau, die bei der Litzldorferstraße jetzt fertig werden, da kostet eine Wohnung mit 104 Quadratmetern 410.000 Euro. Um das Geld kann ich mir ein Haus hinstelle . Aber der Grundpreis ist halt in Hörsching auch schon bei 250 bis 300 Euro pro Quadratmeter.Und daher bin ich halt drauf und dran, Eigentum zu forcieren.
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