„Der Dorfcharakter soll weiterhin erhalten bleiben“
PIBERBACH. Eine neue Volksschule und die Park&Ride-Anlage sind Themen, die in der Gemeinde Piberbach gerade häufig zur Sprache kommen. Im Interview mit Tips erzählt Bürgermeister Markus Mitterbaur, welche großen Projekte in Piberbach bevorstehen.
Tips: Was ist gerade das wichtigste Projekt in Piberbach?
Mitterbaur: Derzeit ist die neue Volksschule in Planung, da stehen wir vor dem Baubeginn. Dieser wird im Spätsommer sein und die Fertigstellung im September 2023. Den Architekten-Wettbewerb haben die SODA-Architekten aus Wien gewonnen. Piberbach hat die Volksschule 1983 mangels Kindern aufgelöst. Jetzt, nach 40 Jahren, sind wir wieder so weit, dass wir mehr als genug Kinder haben. Und ich bin sehr stolz und glücklich, dass wir die Genehmigung bekommen haben, denn laut Auskunft vom Land OÖ wurde seit 20 Jahren keine Schule mehr neu gebaut – saniert und geschlossen ja, aber wirklich neu gebaut nicht.
Tips: Was macht die Gemeinde für die jüngere Generation?
Mitterbaur: Wir haben gerade mit dem Agenda-21-Prozess begonnen. Nach dem ersten Abstimmungsgespräch mit der SPES-Akademie konnten wir 35 Bürgerinnen und Bürger begrüßen. Das Interesse war überraschend groß für uns. Die Bürgerinnen und Bürger hatten sehr gute Ideen, wie sich der Ort weiterentwickeln soll. Wir werden ein ganz großes Augenmerk darauf legen müssen, dass wir weiterhin unseren Dorfcharakter erhalten – das heißt also, nicht bauen um jeden Preis, nicht wachsen um jeden Preis, sondern ein gesundes, überschaubares Wachstum. Das ist für die Gemeinde wichtig und man hat auch gemerkt, dass das für die Bürger wichtig ist.
Tips: Wie geht es hier nun weiter?
Mitterbaur: Der Prozess dauert in etwa 1,5 Jahre. Wir möchten gemeinsam mit der Bevölkerung ausarbeiten, wo Piberbach 2030 stehen soll. Da gibt es dann eine ganze Reihe an Terminen. Es wird ein Bürgerrat aus zehn bis 15 Personen nach dem Zufallsprinzip gegründet. Der Bürgerrat sitzt dann ein ganzes Wochenende beisammen und berät über die Ideen, die eingebracht worden sind.
Tips: Wie steht es um das Projekt der Park&Ride-Anlage am Bahnhof?
Mitterbaur: Da stehen wir jetzt kurz vor Abschluss des Bauvertrages, der Planungsvertrag wurde schon geschlossen. Partner sind hier ja die ÖBB mit 50 Prozent, das Land Oberösterreich mit 25 Prozent und die Gemeinde Piberbach mit 25 Prozent. Unsere 25 Prozent werden wir mit der Gemeinde Kematen teilen, weil der Bahnhof zwar in Piberbach steht, aber er Kematen-Piberbach heißt und der Bahnhof für beide Gemeinden ist.Mit dem Bau der Park&Ride-Anlage soll heuer im Winter, spätestens nächstes Jahr im Frühling, begonnen werden, sie bietet Platz für zusätzlich 41 Parkplätze. Bestehende Parkplätze werden umgebaut in vier Frauenstellplätze, zwei Familienstellplätze und acht mögliche E-Stellplätze mit Ladestationen.
Tips: Wie geht es den Vereinen gerade?
Mitterbaur: Die Feste starten jetzt gerade wieder. Ich bin froh, dass die Vereine, die Pfarren und Institutionen sich wieder aktiv am kulturellen und gesellschaftlichen Leben beteiligen können. Man sieht auch, dass das sehr gut angenommen wird, wie etwa beim Maibaumaufstellen.
Tips:Wo liegt jetzt in den nächsten zwei Jahren besonders der Fokus?
Mitterbaur: Es ist ganz wichtig, dass wir das Schulbau-Projekt abschließen können und dass wir die dazu benötigten Gehwege für die Schüler errichten, darauf liegt das Hauptaugenmerk. Das ist eigentlich das größte Projekt, das die Gemeinde Piberbach bis jetzt gestemmt hat.Was mich gefreut hat, waren Wortmeldungen beim ersten Zusammentreffen des BürgerInnenrates beim Agenda-21-Prozess, dass die Leute sehr gerne in Piberbach wohnen, weil der Dorfcharakter erhalten geblieben ist – und darauf müssen wir weiterhin achten.
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