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Arbeiterkammerwahl: FSG-Spitzenkandidat Andreas Stangl will für leistbares Leben, Gerechtigkeit und Ausbildungsplätze kämpfen

Melissa Untersmayr, 25.01.2024 09:56

LEONDING/OÖ. „Mit aller Kraft. Für alle.“ will sich Andreas Stangl gegen die Teuerung einsetzen. Der Leondinger, aktuell Präsident der OÖ-Arbeiterkammer, ist sozialdemokratischer Spitzenkandidat für die anstehende AK-Wahl. Doch nicht nur der Kampf für leistbares Leben bestimmt das Wahlprogramm der FSG. Gefordert werden etwa auch die Verhinderung einer Zwei-Klassen-Medizin sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

  1 / 2   Andreas Stangl, AK-Präsident und Spitzenkandidat der FSG für die AK-Wahl im März 2024 (Foto: FSG OÖ)

Die FSG (Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter) will den bisher erfolgreichen Kurs der Arbeiterkammer (AK) OÖ weiter fortsetzen. „Mit aller Kraft. Für alle.“ - so lautet das Motto für die diesjährige AK-Wahl, welche in Oberösterreich von 5. bis 18. März stattfinden wird. Als Spitzenkandidat geht Andreas Stangl für die Sozialdemokaten ins Rennen: Der ehemalige Stadtrat und Vizebürgermeister Leondings ist aktuell Präsident der oberösterreichischen Arbeiterkammer.

Wahlprogramm: Schwerpunkt liegt auf Teuerung

Gemeinsam mit Michael Seemayer, dem Vorsitzenden der FSG Oberösterreich, präsentierte Stangl Programm und Kampagne für den bevorstehenden Wahlkampf: „Wir machen die anderen Fraktionen nicht schlecht“ - stattdessen wolle man zeigen, wofür man sich in den nächsten Jahren einsetzen wird, um das Leben der Oberösterreicher zu verbessern. Wichtigstes Thema ist, welches die Bevölkerung am meisten beschäftigt: Die Teuerung. „Deswegen setzen wir uns für eine echte Mietpreisbremse und einen 800-Euro-Wohnbonus ein“, betont Stangl. So will man den Arbeitnehmern helfen, ihre Lebenserhaltungskosten zu decken.

Ärztemangel und Pflegenotstand bekämpfen

Für Gerechtigkeit wollen sich die sozialdemokratischen Gewerkschafter auf mehreren Ebenen einsetzen. Sie fordern etwa mehr Respekt für die Arbeitnehmer, gerechte Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie „kollektivvertragliche Mindestlöhne und -gehälter von 2000 Euro in jeder Branche“, sagt Stangl.

Zudem will die FSG einer Zwei-Klassen-Medizin entgegenwirken: Mit der Zusammenlegung aller regionalen Sozialversicherungsträger zur ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse) wurde die AK weitgehend enteignet. „Deshalb fordern wir die Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems. Der Umbau der Gebietskrankenkasse zur ÖGK ist zurückzunehmen“, so der Leondinger. Zusätzlich brauche es eine starke Ausbildungsoffensive sowie bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege.

„Kein Jugendlicher darf ohne Ausbildung bleiben“

Auch im Bereich der Kinderbetreuung wünscht man sich bei der FSG eine Job-Attraktivierung. Denn dies ist notwendig, um die Geschlechtergerechtigkeit voranzutreiben. Frauen müssen nicht nur gleich viel Lohn für dieselbe Tätigkeit bekommen - auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist wichtig: Vom Kinderland Nr. 1, das die schwarz-blaue Landesregierung gerne propagiert, sei Oberösterreich nämlich noch weit entfernt, wie der AK-Präsident kritisiert.

Weiters möchten die sozialdemokratischen Gewerkschafter Betriebe ab einer gewissen Größe dazu verpflichten, Lehrlinge auszubilden. Denn damit könne man sicherstellen, „dass noch viel mehr junge Menschen die Chance auf einen Arbeitsplatz haben“, sagt Stangl. Eine Frage des Geldes darf Bildung nicht bleiben.

Restliche 29 Prozent der Wähler erreichen

„Wir wollen zeigen, dass wir die Stimme aller Arbeitnehmer in Oberösterreich sind“, erklärt Seemayer. Um das abzubilden, hat die FSG auf ihrer Wahlwerber-Liste 220 Kandidaten unterschiedlichster Berufsgruppen, Altersklassen und Regionen gelistet. Bei der letzten AK-Wahl im Jahr 2019 konnte man mit 71 Prozent der Stimmen das historisch beste Ergebnis erzielen. Heuriges Ziel ist, die übrigen Wähler von einer „starken sozialdemokratischen Handschrift in der AK OÖ zu überzeugen“, so der FSG-Vorsitzende.

Darüber hinaus wünscht man sich, die Wahlbeteiligung zu halten, im besten Fall sogar auszubauen. 2019 gingen lediglich 41 Prozent zur Urne, heuer blickt man auf eine neue Herausforderung: „Vor fünf Jahren gab es noch nicht so viel Home Office“, erklärt Stangl. Erfahrungsgemäß wisse man, dass es bei den Wahlen in Betrieben eine bessere Beteiligung gibt als unter den Briefwählern.

Damit alle Arbeitnehmer ihre Stimme abgeben können, hat man das Wahlfenster möglichst ausgeweitet. „Die Arbeiterkammerwahl ist eine wichtige Wahl“, so Seemayer. Sie betrifft nicht nur die AK in sich, sondern auch Institutionen wie die Gesundheitskasse, die Unfall- und Pensionsversicherung sowie das Arbeitsmarktservice (AMS), wohin Vertreter der Arbeiterkammer entsendet werden. Die Arbeitnehmer bestimmen, in welche Richtung die Entwicklungen dort gehen.


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