Volle Auftragsbücher: Rosenbauer wächst trotz Gegenwinds
LEONDING. Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds hat der Feuerwehr-Ausrüster Rosenbauer seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2025 kräftig gesteigert – um rund 13 Prozent auf knapp 605 Millionen Euro. Den Löwenanteil daran hatten deutlich mehr ausgelieferte Fahrzeuge, die um 18 Prozent zulegten.
Auch das Geschäft mit Ausrüstung, Ersatzteilen und Service zog an. „Ein positives Signal für die kommenden Jahre“, sagte Vorstandschef Robert Ottel bei einem Pressegespräch. Der Gewinn vor Steuern fiel auf 7,4 Millionen Euro, nach über 14 Millionen im Vorjahreszeitraum. Einbußen im Amerika-Geschäft und dem Bereich vorbeugender Brandschutz drücken auf das operative Ergebnis. Ohne diese Sondereffekte hätte das Ergebnis besser ausgesehen, betonte Ottel – bereinigt läge das EBIT bei rund 15,5 Millionen Euro.
Ein echter Lichtblick ist der Auftragsbestand: Mit 2,4 Milliarden Euro liegt dieser deutlich über dem geplanten Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro. Auch wenn der Auftragseingang insgesamt leicht unter dem des Vorjahres liegt, zeigen besonders Europa und der asiatisch-pazifische Raum Zuwächse. In Deutschland konnte Rosenbauer etwa einen Großauftrag aus Mecklenburg-Vorpommern an Land ziehen – dort sollen bis 2027 über 100 Fahrzeuge geliefert werden. Weniger erfreulich ist die Entwicklung in den USA, wo Zolldiskussionen das Geschäft belasten. Wie es dort weitergeht, ist laut Ottel noch offen.
Finanziell ist der Konzern trotz aller Herausforderungen besser aufgestellt als noch vor einem Jahr. Die Nettoverschuldung sank um rund ein Drittel auf 314 Millionen Euro. Dazu beigetragen haben sowohl eine Kapitalerhöhung als auch Verbesserungen bei den internen Prozessen. Auch der Cashflow aus dem laufenden Geschäft hat sich spürbar verbessert, wenn auch noch leicht negativ. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen aber mit positiven Zahlen.
Personell hat Rosenbauer zugelegt: Rund 250 neue Mitarbeiter wurden eingestellt, was vor allem dem gestiegenen Produktionsvolumen geschuldet ist. Insgesamt beschäftigt der Konzern nun über 4.600 Menschen. „Wir sehen erste Erfolge unserer Maßnahmen“, so Ottel, „und wir glauben, dass Rosenbauer bereits 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben kann.“ Der Markt für Feuerwehrtechnik sei einer der wenigen, die auch langfristig Wachstum versprechen. Grund genug, das Unternehmen weiter auf Stabilitäts- und Wachstumskurs zu halten – trotz einzelner Stolpersteine.
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