TierTafel Gründer Franz Zeiger: "Wir geben im Jahr 18 Tonnen Tierfutter aus"
LINZ. Seit 2010 unterstützt die TierTafel Linz in Not geratene Tierbesitzer. 2014 erhielt das Projekt sogar den Bundestierschutzpreis. Tips hat mit Gründer Franz Zeiger über sein Engagement gesprochen.
Tips: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, die TierTafel zu gründen?
Zeiger: Eigentlich habe ich mir die Idee aus Hamburg geholt. Ich fahre so gerne in den Norden in den Urlaub, da habe ich in Hamburg eine „TierTafel“ gesehen. Das war mir ganz neu und ich habe das einfach mal im Hinterkopf behalten. Als ich dann wieder daheim war, habe ich festgestellt, dass es bei uns auch viele ältere Leute gibt, die als einzigen Bezug nur mehr das Tier haben – wo der Partner gestorben ist oder so – und die nur eine ganz kleine Pension haben. Für die ist das oft eine große Herausforderung gerade gegen Monatsende, dass sie dann das Futter noch kaufen. Oder wenn irgendwas daher kommt, wenn das Tier krank wird, dass sie wissen „Wo kann ich hingehen, dass mir wer hilft“. Und da haben wir die TierTafel ins Leben gerufen – am Anfang klein. Es hat immer weitere Kreise gezogen. Wir haben mittlerweile auch eine Zweigstelle in Mattighofen. Wir geben jetzt alleine in der Zweigstelle Linz im Jahr so durchschnittlich 18 Tonnen Tierfutter aus.
Tips: Sie unterstützen mit der TierTafel Tierbesitzer in Not – was bedeutet das?
Zeiger: Wir unterstützen kein Animal Hoarding. Wenn jemand 20 Hunde hat, dann wollen wir das nicht unterstützen. Neu ein Tier anschaffen und sich darauf verlassen, dass das eh die TierTafel macht, das ist auch nicht unsere primäre Aufgabe. Es soll wirklich für solche Fälle sein, in denen Tierbesitzer in Not geraten sind - auch zum Beispiel wenn jemand langzeitarbeitslos geworden ist.
Tips: Welche Tiere kommen in die TierTafel?
Zeiger: Eigentlich alles bunt gemixt. Es kommen auch viele Nager, aber halt hauptsächlich Hunde und Katzen – und da ist sowohl Trocken- als auch Nassfutter etwas, das wir immer brauchen. Es kommt auch darauf an, was für Futter wir bekommen, aber wir haben mittlerweile schon eine große Bandbreite.
Es bringen uns Leute auch Brot für die Esel. Das geben wir dann oft was woanders hin damit es nicht kaputt wird, zum Beispiel nach Walding oder nach St. Isidor. Die haben dort auch Therapietiere.
Tips: Stimmt, sie haben ja auch zwei Esel unter der Patronanz der Tiertafel. Wie kam es dazu?
Zeiger: Das waren ursprünglich vier Eseln. Da hat uns ein Hilferuf ereilt, dass die zum Schlachter müssen. Die waren dort, weil der Besitzer sie nicht mehr haben wollte. Wir haben die Esel vom Fleischhacker freigekauft. Es haben sich vier Leute gefunden die jeweils den Schlachterpreis - das waren jeweils 380 Euro - gezahlt haben. Zwei der Esel sind jetzt Therapieesel in Hartheim. Resi und Lisi stehen unter unserer Patronanz der Tiertafel und sind auf einer Weide in Hinterstoder. Da sind sie das ganze Jahr und es geht ihnen gut. Einmal im Jahr müssen sie arbeiten - am Palmsonntag. Da sind sind sie als Palmeseln im Einsatz.
Tips: Die TierTafel ist auf Spenden angewiesen. Was können Sie denn am besten brauchen?
Zeiger: Uns ist eigentlich am meisten geholfen, wenn wer einen Dauerauftrag macht und da das, was er geben will, übers Jahr verteilt. Ab fünf Euro pro Monat ist uns schon geholfen. Damit wir einfach eine Konstante haben. Sonst bekomme ich einmal ganz viel Futter - zum Beispiel vor Weihnachten - und dann haben wir wieder etwas dünnere Zeiten. Darüber hinaus brauchen wir alles was man zur Tierhaltung braucht. Da zählen auch Leinen und Katzenklos und das ganze Drumherum dazu - einfach alles!
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