Gefiederter Sensationsfund - verschwundene Vogelart wieder gefunden
LINZ. Erstmals seit 1998 wurde in Linz, im Rahmen einer Vogelbestandsaufnahme, ein Drosselrohrsänger gesichtet – ein wahrer Sensationsfund.
Im Zuge der Vogelbestandsaufnahmen konnte an mehreren Bereichen der Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um einen Wiederfund einer sehr seltenen, schilfbewohnenden Vogelart. „Den letzten Nachweis hat es 1998 gegeben“, so Friedrich Schwarz von der Naturkundlichen Station. Doch dieses Mal wurde nicht nur ein Vogel gesichtet. Insgesamt 17 Vogelpaare brüten derzeit in Linz – vor allem in Revieren am Pichlinger See und am Tagerbach, jedoch auch am Mitterwasser und im Steyregger Graben. „In Zeiten der Klimakrise und des dramatischen Artensterbens macht uns dieser Sensationsfund Hoffnung“, sind sich Schwarz und Umweltstadträtin Eva Schobesberger einig. „Das zeigt die Bedeutung von Grünzonen.“
Umland von Bedeutung
Der Lebensraum des Drosselrohrsängers sind Schilfbestände. „Die Vögel brauchen aber nicht nur das Gebiet wo sie brüten, sondern auch das Umland“, erklärt Schwarz. Gerade Vögel, die auf Feldern und Wiesen leben, sind wie auch Amphibien und Insekten auf unverbaute zusammenhängende Flächen angewiesen. Dort finden die Tiere Nahrung. Zudem sorgt unverbautes Umland für die notwendige Ruhe.
Umwidmung geplant
Dementsprechend appeliert auch Schobesberger erneut den Grünzug beim Pichlingersee zu schützen. Denn: Derzeit laufen Voruntersuchungen um 180.000 Quadratmeter Grünland zwischen Südpark und Pichlingersee in Bauland umzuwidmen, um so den Gewerbepark zu erweitern. „Westlich vom Gewerbepark ist schon ein Bereich umgewidmet“, so Schobesberger, die sich vehement für die Erhaltung des Grüngütels ausspricht.
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