Individualverkehr im Linzer Zentralraum erreicht wieder Normalniveau
LINZ/BEZIRK URFAHR-UMGEBUNG/BEZIRK LINZ-LAND. Der Verkehr im oberösterreichischen Zentralraum hat sich 13 Wochen nach dem Corona Lockdown wieder normalisiert. Der aktuelle Statusbericht des Verkehrs-Monitorings zeigt, dass sich der Individualverkehr dem Niveau vor Corona annähert. Der Öffentliche Verkehr ist davon noch etwas entfernt, teilt Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner mit.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wird das Verkehrsniveau im Rahmen eines Verkehrs-Monitorings beobachtet. Die aktuellen Zahlen wurden auf unterschiedlichen Straßennetzen betrachtet. Sowohl das hochrangige Netz der Autobahnen und Schnellstraßen als auch die Landesstraßenabschnitte im Zentralraum wurden dabei analysiert. Im Bereich des Öffentlichen Verkehrs wurden die Zählsysteme im Busverkehr vonseiten des OÖVV ausgewertet.
Autobahn und Schnellstraßen
Die Entwicklung des Individualverkehrs (PKW-Verkehr) am Autobahnen- und Schnellstraßennetz im Ballungsraum Linz widerspiegelt klar die Auswirkungen der Shutdown-Maßnahmen.
Als Vergleichswerte wurde eine Woche vor dem Shutdown, Kalenderwoche 10 (2. bis 8. März) herangezogen. Waren es in KW 11 im Vergleich dazu minus 15,1 Prozent KFZ auf Autobahnen und Schnellstraßen, waren es KW 12 schon minus 64,2 Prozent und in KW 13 67,2 Prozent weniger Fahrzeuge. Kontinuierlich hat sich das Verkehrsaufkommen wieder gesteigert, in KW 19 (nach Ende der Ausgangsbeschränkungen) waren um 27,5 Prozent weniger Autos auf den Straßen als vor Corona, in KW 23 (Anfang Juni) minus 13,5 Prozent und aktuell liegt der Wert bei minus 6 Prozent im Vergleich zur KW 10, vor Corona.
Landesstraßen: Ähnlich Mittelwert des Vorjahres
Die Landesabteilung betrachtet die verkehrlichen Entwicklungen anhand der Datensätze aus den Dauerzähleinrichtungen entlang wichtiger Korridore im Zentralraum. Im Rahmen dieses Monitorings zeigte sich, dass zu Beginn der Einschränkungen der Kfz-Verkehr um durchschnittlich rund 40 bis 50 Prozent abnahm. Am Wochenende verringerte sich das Kfz-Verkehrsaufkommen sogar um 60 bis 70 Prozent. Die nachfolgenden Wochen zeigten eine sukzessive Zunahme. So waren Ende April rund 30 Prozent weniger KFZ, verglichen mit der Zeit vor Corona, unterwegs.
Aktuell zeigen aber viele Einfahrtskorridore im Zentralraum konstante Zunahmen. Das Verkehrsaufkommen ähnelt aktuell sehr stark den Jahresmittelwerten des Vorjahres.
Zentralraum Linz im Detail:
- auf der B127 Puchenau: minus 1 Prozent geringer als Jahresmittelwert 2019
- auf der B3 Steyreggerbrücke: minus 3 Prozent geringer als Jahresmittelwert 2019
- auf der B139 Linz-Römerbergtunnel: minus 3 Prozent geringer als Jahresmittelwert 2019
- auf der B129 Alkoven: minus 8 Prozent geringer als Jahresmittelwert 2019
- auf der B126 Haselgraben: minus 15 Prozent geringer als Jahresmittelwert 2019
Öffentlicher Bus-Verkehr noch nicht auf gleichem Niveau
Anders zeigt sich die Situation im Öffentlichen Regionalbusverkehr. Von anfänglich etwa 80 Prozent weniger Fahrgastaufkommen folgten stufenweise Erhöhungen der Frequenzen. Besonders nach der Wiederaufnahme des Schulbetriebs in den Oberstufen konnten in der ersten Juniwoche spürbare Steigerungen der Fahrgastzahlen gegenüber den Wochen zuvor verzeichnet werden. Bei knapp 2.500 gezählten Kursen wurden ca. 21.250 Personen registriert. Das entspricht einem Anstieg gegenüber den Vorwochen um 35 Prozent.
In der KW 23 waren etwa 12 Prozent der gezählten Kurse mit mehr als 20 Fahrgästen unterwegs. In der Vorwoche waren es lediglich 5,7 Prozent.
„Auch wenn wir Österreicher mit zu Europas fleißigsten und zufriedensten ÖV Fahrern zählen, zeigt sich 13 Wochen nach den ersten Lockdownmaßnahmen, dass die Präferenzen für den motorisierten Individualverkehr höher eingeordnet werden. Auch in der Krise zeigte sich der ÖV als zuverlässige und wichtige Mobilitätsstütze. Trotz alledem wird es Zeit benötigen, bis die Corona-Ängste vergessen sind und der Öffentliche Verkehr an das frühere Fahrgastniveau anknüpfen kann“, so Landesrat Steinkellner zu den aktuellen Zahlen.
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