UNTERWEITERSDORF/LINZ. In „Über dem Rauschen“ legt Paul Lanzerstorfer sein Wissen über Social-Media-Marketing offen. Es ist das erste Buch des Pulpmedia-Chefs, auf dem sein Name auf der Titelseite steht – die Entstehung war allerdings selbst für ihn mehr Überraschung als Vorhaben.
Seit etwa zehn Jahren bietet die Marketingagentur in Urfahr Workshops für ihre Kunden an. Ein paar hundert Folien kamen dabei zusammen, in die Paul Lanzerstorfer Ende 2019 einfach etwas Struktur reinbringen wollte. Ganz simpel, in Word, zum Teil in Stichwörtern, zum Teil in Sätzen. „Erst mit der Zeit kam dann irgendwann der Punkt, wo ich mir dachte, hey, ich schreib da grad ein Buch. Es ist mehr passiert, als dass ich mich bewusst hingesetzt hätte“, lacht der Unterweitersdorfer.
Anfangs behielt der Pulpmedia-Chef sein Unterfangen aber noch für sich: „So wie ich mich kenne, dachte ich, dass es mich sicher irgendwann nicht mehr freut.“ Dann kam der erste Lockdown und er schrieb weiter. „Irgendwann waren es 50.000 Wörter und da dachte ich, jetzt bist du committet, jetzt machst du es auch fertig.“
Die vielleicht allerletzten Zweifel fegte dann seine Ankündigung auf LinkedIn zur Seite. „Mir haben so viele Menschen geschrieben, dass sie eine Lektorin kennen, einen Verlag oder einen Buchcoach. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, dass es einen Buchcoach gibt“, lacht Lanzerstorfer. Eine Rolle hat letztendlich aber auch Corona gespielt. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das Buch tatsächlich schon fertig wäre ohne Corona und die Lockdowns.“
„Botschaft muss für meine Zielgruppe über dem Rauschen liegen“
Seit 30. Juni ist das Buch „Über dem Rauschen. Wie Content Menschen und Marken verbindet“ erhältlich und Sach-, Fach- und Arbeitsbuch samt persönlichen Anekdoten und Hintergrundgeschichten in einem. Man kann das Buch laut Lanzerstorfer also zur Weiterbildung, Unterhaltung oder als Grundlage für einen Workshop verwenden. „Jede Botschaft von einer Marke ist Content. Es ist aber so, dass wir in einer Zeit leben, in der wir einen Contentüberfluss haben. Von überall fliegt uns Content entgegen. Selbst wenn wir das Handy ausschalten, gibt es immer noch den Fernseher, die Zeitung oder auch Plakate. Mittlerweile haben wir gelernt, all das auszublenden, es verkommt zu einem Hintergrundrauschen. Dazwischen trifft jeder für sich ganz bewusste Entscheidungen, was für einen selbst über dem Rauschen liegt, also was er wahrnimmt. Das macht man bei einem Freund, bei einer Person, die man kennt, aber auch immer wieder bei einer Marke“, erklärt Lanzerstorfer.
Ziel seines Buches ist, Schritt für Schritt zu erklären, wie man die eigene Marke über dem Rauschen platziert. „Ganz einfach aber wesentlich ist etwa, dass man sich genau überlegt, wer sein Empfänger der Botschaft ist. Je genauer ich mich damit beschäftige, was die Herausforderungen meiner Zielgruppe sind, worin ihr Interesse besteht, was der kulturelle oder soziale Hintergrund ist, desto besser kann ich den Content für sie über dem Rauschen platzieren. Denn darum geht's, dass die Botschaft für meine Zielgruppe über dem Rauschen liegt“, so Lanzerstorfer abschließend.
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