LINZ. Drei am Dienstag bekannt gewordene Suizidversuche von Schülerinnen an einer Linzer Mittelschule seit Beginn des aktuellen Semesters schockieren. Die Bildungsdirektion OÖ nimmt die tragischen Ereignisse sehr ernst. Stadtrat Michael Raml (FPÖ) fordert dringend zusätzliche Angebote in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Seit Beginn des zweiten Semesters haben laut Kronen Zeitung drei Schülerinnen an einer Linzer Mittelschule versucht, sich das Leben zu nehmen. Zum Glück war jeweils rechtzeitig Hilfe zur Stelle. Vorgeschichte dürfte der Tod eines 13-jährigen Schülers sein, der vor den Semesterferien im Sportunterricht zusammenbrach und zwei Tage später im Spital verstarb.
Die Bildungsdirektion nimmt die tragischen Ereignisse sehr ernst. Man sei mit all den zur Verfügung stehenden Hilfssystemen in einem hohen Ausmaß vor Ort. „Es wurden unter anderem die Schulpsychologie, die Schulsozialarbeit, sowie Betreuungslehrkräfte unterstützend hinzugezogen und die Kinder- und Jugendhilfe informiert. Auch das Kriseninterventionsteam ist eingeschaltet. Gearbeitet wird mit den Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern vor Ort. Wir haben hier rasche Hilfestellung für alle geboten, die auch intensiv genutzt wurde und auch noch wird“, heißt es von der Bildungsdirektion.
„Zusätzliche Angebote in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind dringend notwendig“
Der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) verweist in einer Aussendung am Dienstag auf die seit über zwei Jahren andauernde Corona-Pandemie, die Kinder und Jugendliche in besonderem Ausmaße belaste: „Die Med-Uni Wien hat bereits im Oktober festgestellt, dass mehr als die Hälfte der Schüler durch die Pandemie an depressiven Symptomen leiden. Zugleich würden 70.000 kassenfinanzierte Therapieplätze fehlen, deren Ausbau etwa auch die Bundesjugendvertretung seit Herbst fordert.“
Angesichts der bekannt gewordenen drei Suizidversuchen von Schülerinnen an einer Linzer Mittelschule erklärt Raml: „Die Folgen der Corona-Maßnahmen kommen immer dramatischer zum Ausdruck. Zusätzliche Angebote in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind dringend notwendig, sie lindern aber nur die Symptome. Mindestens genauso wichtig ist es, die Ursache der psychischen Erkrankungen zu bekämpfen. Die soziale Vereinsamung durch überzogene und nicht zu Ende gedachte Corona-Kontaktbeschränkungen der Bundesregierung muss endgültig ein Ende haben.“
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