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Gerichtsverhandlung in Linz: Vier mutmaßliche IS-Sympathisanten schuldig gesprochen

Marlis Schlatte, 07.06.2024 00:23

LINZ. Am 6. Juni standen jene vier mutmaßlichen IS-Sympathisanten vor Gericht, welche Teil jener radikal-islamistischen Gruppe gewesen sein sollen, die im Herbst 2023 im Bezirk Linz-Land aufgedeckt und zerschlagen wurde. Die vier Jugendlichen bekannten sich teilweise schuldig.

Alle vier Angeklagten wurden bei der Verhandlung am Landesgericht Linz schuldig gesprochen. (Foto: Volker Weihbold)

Ein 16-Jähriger, ein 17-Jähriger, ein 19-Jähriger sowie eine 19-Jährige standen am Donnerstag, 6. Juni vor Gericht in Linz. Die Verhandlung wurde unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen am Landesgericht durchgeführt. Den Angeklagten wurde vorgeworfen, radikal-islamistisches Material in einer Chatgruppe geteilt und ein Wohnzimmer als Moschee mit einer IS-Flagge und -Büchern dekoriert zu haben.

Vor Gericht distanzierten sich der 16- und der 17-Jährige von den Vorwürfen. Ihnen drohte jeweils eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren, aufgrund ihrer Unbescholtenheit und Einsicht, bekamen sie schlussendlich jeweils sechs Monate bedingt.

Deradikalisierungsprogramm

Die beiden älteren Angeklagten, welche nach islamischem Recht verheiratet sind, bekannten sich ebenfalls teilweise schuldig. Der 19-Jährige fühlte sich jedoch eher missverstanden, die „Moschee“ im Wohnzimmer hätte nur als Gebetsraum für seine Familie gedient. Im Zuge der Gerichtsverhandlung wurde er zu 13 Monaten bedingter Haftstrafe sowie einer Geldstrafe verurteilt.

Seine Lebensgefährtin, welche in U-Haft sitzt und vorbestraft ist, wolle erkannt haben, dass sie auf einem falschen Weg war. Sie gestand, die IS-Flagge gemalt zu haben, beteuerte jedoch nichts mit der „Moschee“ im Wohnzimmer zu tun gehabt zu haben, da sie zu dieser Zeit im Spital gewesen wäre. Sie erhielt eine teilbedingte Haftstrafe von 24 Monaten, davon 16 bedingt. Gedroht hätten den beiden 19- Jährigen bis zu zehn Jahre in Haft.

Die vier schuldig Gesprochenen müssen nun an einem Deradikalisierungsprogramm teilnehmen. Die beiden 19-Jährigen müssen zudem eine Bewährungshilfe in Anspruch nehmen.


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