Sicherheitsvorkehrungen für Linzer Christkindlmärkte
LINZ. Auch wenn noch etwas Zeit bis Weihnachten ist – die Vorboten sind schon sichtbar. Am Linzer Hauptplatz steht der heurige Weihnachtsbaum bereits, und auch die Vorbereitungen für die Christkindlmärkte laufen auf Hochtouren. Dort setzt die Stadt auf ein eigenes Sicherheitskonzept.
Denn leider kommt man mittlerweile um erhöhte Sicherheitsvorkehrungen angesichts einer andauernden abstrakten Terrorgefahr nicht mehr herum. Die Anschläge am Berliner Breitscheidplatz 2016 und in Mannheim im Vorjahr haben sich auch bei uns bei vielen ins Gedächtnis eingebrannt.
„Oberste Priorität“
„Die Sicherheit der Besucher hat oberste Priorität, wir arbeiten intensiv mit der Polizei zusammen“, betont der für die Märkte zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) gegenüber Tips. Von den fünf Christkindlmärkten in Linz betreibt die Stadt Linz zwei – jenen am Hauptplatz sowie den Weihnachtsmarkt im Volksgarten (mehr zu den weiteren Märkten und Öffnungszeiten auf den Seiten 10 und 11).
Betonsperren
Bezüglich der baulichen Absicherung der Märkte sind Hajart und Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) in enger Abstimmung mit der Exekutive. Dabei wurde auch entschieden, dass es heuer wieder Betonsperren geben soll.
Polizei in Uniform und in Zivil
Dazu wird die Polizei vor Ort in erhöhtem Maße kontrollieren – sowohl uniformiert als auch in Zivil. Damit soll die Gefahr von Taschendiebstählen und Vorfällen mit KO-Tropfen in Getränken minimiert werden. Verstärkung erhalten die Ordnungshüter vom Linzer Ordnungsdienst; dieser soll vor allem organisiertes Betteln hintanhalten.
Absage kein Thema
Während in Deutschland vereinzelt Adventmärkte wegen der hohen Sicherheitskosten abgesagt wurden, ist dies in Linz kein Thema. „Unsere Weihnachtsmärkte können wie geplant stattfinden“, betont Hajart.
Abstrakte Gefährdungslage
Konkrete Hinweise auf Gefährdungen gibt es nicht, wird im Innenministerium betont. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) analysiert laufend nationale und internationale Entwicklungen im Bereich des Extremismus und Terrorismus. Demnach liegen aktuell keine konkreten Hinweise auf Bedrohungen rund um Weihnachtsmärkte oder Adventveranstaltungen in Österreich vor. Dennoch bleibt die Gefährdung durch islamistisch motivierte Akteure im europäischen Vergleich als hoch eingestuft.
Diskussion um Riesenrad
Eine Kontroverse hat sich indes um das Riesenrad am Weihnachtsmarkt im Volksgarten entwickelt. Die jetzige Positionierung macht eine Sperre des Radweges nötig. Linz-Plus-Gemeinderätin Brita Piovesan sieht darin eine Respektlosigkeit gegenüber den Radfahrern. Ähnliche Kritik kommt auch von den Grünen. Für Michael Obrovsky, Geschäftsführer der VP Linz, handelt es sich um eine „künstlich erzeugte Scheindebatte, die nur dazu dienen soll, den Weihnachtsfrieden zu stören“.„Jedes Jahr suchen die Grünen neue Gründe, um den Weihnachtsmarkt schlecht zu machen – so auch heuer“, kritisiert Obrovsky die Grünen.
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