Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Gesundheitsplan 2030 einstimmig beschlossen: 50 zusätzliche Kassenarztstellen und Stärkung aller Spitalsstandorte

Nora Heindl, 28.11.2025 14:51

OÖ. Der Gesundheitsplan 2030 legt fest, wie es mit der Gesundheitsversorgung in Oberösterreich weitergehen soll. Der einstimmige Beschluss umfasst etwa 50 zusätzliche Kassenarztstellen, den weiteren Ausbau der Primärversorgungszentren sowie die Stärkung der regionalen Spitäler. 

 (Foto: BillionPhotos.com/stock.adobe.com)
(Foto: BillionPhotos.com/stock.adobe.com)

„Im Gesundheitsplan 2030 werden die Weichen für die Gesundheitsversorgung im Land gestellt. Gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse, der Sozialversicherung und parteiübergreifend besteht Einigkeit, welche strategischen Weichenstellungen für das OÖ Gesundheitswesen notwendig sind. Dass in Zeiten wie diesen, gemeinsame Lösungen über Partei- und Organisationsgrenzen hinweg möglich sind und die großen Linien für das oö. Gesundheitswesen von allen gemeinsam getragen, erarbeitet und nun umgesetzt werden, ist bemerkenswert“, hebt LH-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander hervor.

50 zusätzliche Kassenstellen

Der älter werdenden Bevölkerung Rechnung tragend, wird die niedergelassene Versorgung mit 50 zusätzlichen Kassenstellen deutlich ausgebaut. Besonders die ländlichen Regionen wie das Mühlviertel (+13 Stellen) und das Innviertel (+ neun Stellen) sollen profitieren, was die Allgemeinmedizin anbelangt, als auch den fachärztlichen Bereich. 

 „Oberösterreich hat, historisch bedingt, zu wenige Kassenarzt-Stellen. Das muss sich ändern und dazu ist mit dem im Gesundheitsplan 2030 vorgesehenen Ausbau ein guter erster Schritt getan. Damit wollen wir der demografischen Entwicklung Rechnung tragen und die ärztliche Versorgung der Menschen in den Regionen verbessern“, sagt Haberlander.

„Mit insgesamt 50 neuen Kassenstellen im niedergelassenen Bereich und dem konsequenten Ausbau der Telemedizin setzen wir einen wichtigen Schritt, um die regionale Versorgung nachhaltig zu verbessern“, so auch die Vorsitzende des Landesstellenausschusses der ÖGK in OÖ, Ursula Krepp.

Ausbau der Primärversorgungszentren

Weiters wird der Ausbau der aktuell 19 Primärversorgungszentren (PVZ) vorangetrieben. Bis 2030 sollen 14 weitere Standorte folgen.  

Den Anfang macht bereits mit 1. Jänner 2026 das PVZ Ansfelden, das als Übergangslösung in kleineren Räumlichkeiten in der Salzburgerstraße in Haid startet, mit eingeschränktem Team. Der Vollausbau in der endgültigen Immobilie ist Mitte 2028 angedacht.

Das PVZ Schwertberg startet mit 1. April 2026.

„Wir schaffen rund 50 zusätzliche Stellen für Kassenärztinnen und -ärzte im niedergelassenen Bereich und weiten die Primärversorgungsinfrastruktur deutlich aus. Damit stärken wir die wohnortnahe Gesundheitsversorgung mit ausgeweiteten Öffnungszeiten, besserer Produktivität und besseren Behandlungskapazitäten. Rund 100 Millionen Euro zusätzlich nehmen wir in die Hand, um den niedergelassenen Bereich zu stärken und die Spitalsambulanzen zu entlasten“, so Peter McDonald, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.

Erhalt und Stärkung aller Spitalsstandorte

Im Spitals-Bereich bekennt sich der OÖ Gesundheitsplan klar zu allen oberösterreichischen Spitalsstandorten, deren Weiterentwicklung und Rüstung für den demografischen Wandel.

Dementsprechend werden in den nächsten Jahren mehr Intensivbetten (+85), mehr ambulante Betreuungsplätze in den Fachambulanzen (+53) sowie mehr Plätze in Tagesklinik (+82) und Dialyse (+25) geschaffen. Gerade durch die tagesklinischen Plätze für kleinere Eingriffe sollen die Zentral-OP entlastet und Wartezeiten entgegengewirkt werden. 

Darüber hinaus wird der Grundstein für ein umfassendes Krebszentrum (namens Comprehensive Cancer Center) gelegt, das das bestehende Tumorzentrum OÖ ergänzen soll.  Weiters werden sechs neue Großgeräte beantragt, darunter auch zwei Strahlentherapiegeräte, um die onkologische Versorgung weiter zu optimieren. 

Digital vor ambulant und stationär

Digitale Angebote sollen künftig verstärkt vor ambulanten und/oder stationären Leistungen in Anspruch genommen werden. Durch den gezielten Ausbau von eHealth und Telemedizin sollen Versorgungswege optimiert und Ressourcen verantwortungsvoll eingesetzt werden.

„Unsere Planung folgt konsequent dem Prinzip des ‚Best Point of Service‘. Das bedeutet, dass wir stets jene Versorgungsform wählen, die für die Versicherten am besten geeignet ist. Digitale Angebote sollen dabei künftig noch stärker vor ambulanten oder stationären Leistungen genutzt werden. Durch den gezielten Ausbau von eHealth und Telemedizin können wir Versorgungswege optimieren und Ressourcen verantwortungsvoll einsetzen“, so Krepp.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden