Wohnungsnot - Lebenshilfe schlägt Alarm
Oberösterreich. Helga Scheidl, die neue Präsidentin der Lebenshilfe Oberösterreich, rüttelt auf: Hunderte Menschen mit Beeinträchtigungen in Oberösterreich brauchen dringend einen betreuten Wohnplatz.
Viele Eltern sind deshalb verzweifelt und blicken sorgenvoll in die Zukunft. Sie haben ihre „behinderten Kinder“ oft über Jahrzehnte selbst zuhause betreut. Da viele der Angehörigen inzwischen selbst alt und pflegebedürftig sind, ist der Bedarf an geeigneten Wohnplätzen für deren mittlerweile erwachsenen „Kinder“ akut und duldet keinen Aufschub mehr. Es wurden zwar in den letzten 20 Jahren in Oberösterreich viele Wohnplätze geschaffen, aber seit 2009 ist beinahe ein Stillstand eingetreten. Daher die lange Warteliste. Mehrere hundert sehr dringend benötigte Wohnplätze sind seit Jahren überfällig. Insgesamt stehen jedoch mehrere Tausend Menschen auf der Warteliste.
Ein Widerspruch zur UN-Behindertenkonvention
Die Sozialabteilung des Landes spricht in ihrer mittel- und langfristigen Bedarfsplanung von der Notwendigkeit, 3000 Betreuungsplätze in Oberösterreich zu schaffen. Es ist deshalb höchste Zeit, die Errichtung von geeigneten Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen voranzutreiben. Die in letzter Zeit aufgetauchte Idee, auch junge Menschen mit Beeinträchtigungen in bestehenden Alten- und Pflegeheimen unterzubringen, ist nach Auffassung der Lebenshilfe keine geeignete Lösung und würde auch der UN-Behindertenrechtskonvention widersprechen.
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