Barmherzige Brüder Linz: Patientenakademie startet wieder

Karin Seyringer, 26.09.2019 16:44

LINZ. Viele Krankheiten, die noch vor einigen Jahren als unheilbar galten, können heute gut behandelt oder sogar geheilt werden. Dies gilt auch für Schlaganfall, Demenz oder Parkinson. Wichtig sind frühzeitige Diagnose und Behandlung. Die Patientenakademie der Neurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz klärt ab 30. September auf. Der Eintritt ist frei, keine Voranmeldung nötig.

Primar Christian Eggers, Abteilungsleiter und Facharzt für Neurologie Foto: Barmherzige Brüder Linz

Oft können Anzeichen von Notfällen nicht richtig eingeschätzt werden, oft weiß man nicht, was im Ernstfall zu tun ist. Diese Wissenslücke schließt die Patientenakademie der Barmherzigen Brüder in Linz. Im Zentrum der neuen zehnteiligen Vortragsreihe stehen neurologische Erkrankungen und mögliche Auslöser wie etwa Diabetes auf dem Programm.

Wissensvermittlung von medizinischen Experten an interessierte Laien: Das ist das Ziel der Patientenakademie. Die Vortragenden sind ausschließlich medizinische Experten der Barmherzigen Brüder, der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Symptome richtig deuten für eine frühe Diagnose

„Das Wissen um Krankheitssymptome auf Seiten der Patienten kann oft hilfreich sein auf dem Weg zu einer frühen Diagnose und Therapie“, verweist Primar Christian Eggers, Abteilungsleiter der Neurologie bei den Barmherzigen Brüdern Linz, auf die Bedeutung, gesundheitliche Probleme selbst einschätzen zu können. „Wir bieten in der Patientenakademie daher Vorträge zu verschiedenen akuten und chronischen neurologischen Krankheiten an. Da sich für einige dieser Störungen Überschneidungen mit der Inneren Medizin ergeben, werden einige Vorträge auch von den Internisten gehalten werden.“

Primar Clodi warnt vor Schlaganfall durch Blutzucker

Den Auftakt der Patientenakademie bildet am Montag, 30. September ein Vortrag vom Diabetes-Spezialisten Primar Martin Clodi. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die Hälfte aller Schlaganfall-Patienten an Diabetes leidet. Weitere 20 Prozent haben eine Diabetes-Vorstufe. Diese Zahlen zeigen: Diabetes ist ein wesentlicher Trigger für das Entstehen von Gefäßveränderungen und den Schlaganfall. Oberarzt Christoph Bocksrucker wird im zweiten Halbjahr die Frage beantworten: „Hat mich ein Schlagerl gestreift?“

Zittern kann viele Ursachen haben

„Ist Zittern immer Parkinson?“ Mit dieser Frage beschäftigt sich Oberarzt Rudolf Sommer einen Monat später. Hilfestellung im Trauerfall bietet Martin Prein am Donnerstag, 14. November. „Multiple Sklerose, die Krankheit der 1000 Gesichter“ steht im Mittelpunkt des Vortrags im Jänner. Wie äußern sich die klinischen Beschwerden der Betroffenen? Wie kann MS diagnostiziert werden? Neben diesen Fragen widmen sich die Experten auch der letztendlich immer noch unbekannten Ursache der Krankheit. Einem der häufigsten Symptome, die Patienten zum Arzt führen, widmet sich Primar Eggers im Dezember – dem „Drehwurm im Kopf“. Eggers: „Schwindel ist ein Symptom, das durch etwa 20 verschiedene Krankheiten ganz verschiedener Körpersysteme hervorgerufen wird. Im Vortrag werden die häufigsten Schwindelarten mitsamt ihren Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt.“

Demenz oder Vergesslichkeit

Ist jedoch jedes Unwohlsein Vorbote einer lebensbedrohlichen Erkrankung und bedroht jede Störung des Wohlbefindens das Leben? Darüber klärt Oberarzt Fritz Firlinger im April auf, wenn er in seinem Vortrag „Bin ich ein Notfall? Akutsituationen erkennen und richtig entscheiden“ Symptome vorstellt, die als dringlich beachtenswert gelten, vor allem im Alter häufig auftreten und sofortiger Abklärung bedürfen. Jeder von uns hat schon mal seinen Schlüssel verlegt, Namen vergessen oder Termine vertauscht. Was aber sind Anzeichen von Demenz und wie kann man sie von Vergesslichkeit oder Zerstreutheit unterscheiden? Diese Frage behandelt ein Vortrag im März.