Frühe Allergiesaison sorgt für mehr Atembeschwerden
LINZ. Der milde Winter und der warme Frühling setzen Allergikern heuer verfrüht zu. In Österreich leiden rund 1,5 Millionen Menschen an einer Pollenallergie und rund 500.000 Personen an Asthma. Die Hauptursache für Asthma sind Allergien. Um die Atembeschwerden deutlich zu verbessern, rät Pneumologe Christian Summereder vom Ordensklinikum Linz Elisabethinen zu einer frühzeitigen Diagnose und raschen Behandlung.
Kurzatmigkeit, pfeifende Atmung, ein Enge-Gefühl in der Brust, brennende Augen, geschwollene Schleimhäute und Husten: Die Liste der Symptome von Allergikern ist lang. Viele Menschen leiden unter den Beschwerden und es wird gefühlt immer heftiger.
„Die Allergiesaison hat dieses Jahr schon viel früher begonnen als sonst“, sagt Pneumologe Christian Summereder. „Das haben wir auch bei uns im Ordensklinikum Linz Elisabethinen auf der Lungenstation gemerkt. Unsere Asthmapatienten waren viel früher im Spital als üblich“.
Laut Wetterexperten war der März dieses Jahr überdurchschnittlich warm und hat somit alles beschleunigt.
Eine frühe Diagnose und Behandlung sind wichtig
Je früher Allergien erkannt und behandelt werden, umso besser ist es. Patienten leiden während einer Allergiesaison an Schlafstörungen, Atemnot, Einschränkungen der Lebensqualität und auch oft an einem Leistungsabfall bei der Arbeit und in der Schule.
„Es ist daher essenziell, dass Allergien rasch von niedergelassenen Fachärzten diagnostiziert und behandelt werden. Ein vermeintlich harmloser Heuschnupfen kann auch allergisches Asthma auslösen und das macht Allergien so problematisch. Treten Beschwerden jedes Jahr zur gleichen Zeit auf oder bei Kontakt mit Haustieren, bestimmten Nahrungsmitteln oder Hausstaub, dann sollte man das unbedingt abklären lassen“, rät der Lungenexperte.
Therapieansätze und die richtige Medikation
Für Kinder und Erwachsene mit Asthma gibt es jeweils ein eigenes Stufenschema in der Asthmatherapie. Mediziner können anhand von Fragebögen und des tatsächlichen Medikamentenbedarfs entscheiden, ob die medikamentöse Behandlung eventuell verstärkt oder reduziert werden kann.
„Hauptbestandteil sind die klassischen Asthma-Sprays bestehend aus inhalativem Kortison und einem bronchienerweiternden Wirkstoff in unterschiedlichen Dosierungen als Fixtherapie und im Bedarfsfall. Bei anhaltenden Beschwerden oder deutlicher Verschlimmerung trotz maximaler inhalativer Therapie können ab Stufe 5 auch die neu entwickelten Asthma-Antikörper (Biologika) nach entsprechender Indikationsstellung eingesetzt werden“, so Summereder. „Leider kommen immer wieder Patienten ins Spital, die nicht richtig auf ihre Medikamente eingestellt sind oder für sie ungeeignete Präparate einnehmen“.
Viele Asthma-Patienten sind aber dank Schulungen gut auf einen Asthmaanfall vorbereitet und wissen was zu tun ist. Ersthelfer werden gebeten, bei der Umsetzung des persönlichen Notfallplans zu unterstützen und die Rettung zu rufen.
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