Ein echter Stahlstädter hält den Kasten der Black Wings sauber
Mit Michael Ouzas haben die Black Wings einen Rückhalt, dessen kanadische Herkunft nicht besser zu Linz passen könnte. Der 32-Jährige stammt aus Hamilton in der Provinz Ontario, auch bekannt unter „Steeltown of Canada“ (Stahlstadt Kanadas). Im Interview verrät die Nummer 29, wie er Torhüter wurde, welche Verbindung er zu den Toronto Maple Leafs hat und wie er mit Druck umgeht.
Tips: Linz ist nach Zagreb die zweite Station für Sie in Europa. Wie lebt es sich hier im Vergleich zu Kanada.
Michael Ouzas: Ich genieße es, in Europa zu spielen und zu leben, die Leute hier sind viel netter. Über den Sommer bin ich dann immer in Toronto, aber ich freue mich immer, zurückkommen zu können.
Tips: Und wie gefällt Ihnen die Stahlstadt Österreichs?
Ouzas: Ich komme auch aus einer Stahlstadt. Meine Heimatstadt Hamilton wird die Stahlstadt Kanadas genannt, das passt denk ich ganz gut zusammen. In Linz schätze ich vor allem die Kaffeehäuser und sonst bin ich viel im Zentrum von Linz unterwegs. Auf der Landstraße spaziere ich sehr gerne entlang, die Stimmung hier gefällt mir einfach.
Tips: Sie mögen die Stimmung der Linzer Innenstadt. Dann lieben Sie wahrscheinlich die Stimmung in der Eishalle?
Ouzas: Ja, unsere Fans sind sehr speziell. Alle Spieler der Liga beneiden uns darum, das haben mir schon einige gesagt. Es ist einfach ein Wahnsinn, wie sehr sie hinter uns stehen und wie sie uns anfeuern. Ich denke, die Linzer sind sehr hart arbeitende Menschen, die generell viel Leidenschaft mitbringen. Und das spürt man auch in der Halle.
Tips: Wie bewahrt man dann in so einem Hexenkessel die Ruhe? Bekommt man es nicht manchmal mit der Angst zu tun vor lauter Druck?
Ouzas: Druck ist für einen Athleten sozusagen der Antrieb. Damit muss man lernen umzugehen. Die Ruhe bewahrt man dann mit absoluter Fokussierung auf das Wesentliche. Wenn ich den Sommer über in Toronto bin, mache ich viel Yoga und Pilates. Das hilft mir, mich zu konzentrieren, um meine Leistungen auch in schwierigen Situationen zu bringen. Ich will meinem Team in jedem Spiel die Möglichkeit geben, zu gewinnen. Dazu muss ich immer mein Maximum abrufen können. Man muss sich immer ans Limit pushen, Angst wäre da nicht hilfreich.
Tips: Inwieweit hilft Ihnen dabei der Tormanntrainer Jürgen Penker?
Ouzas: Ich darf jeden Tag etwas von ihm lernen. Seine Leidenschaft und sein Wissen über diesen Sport sind fantastisch. Wir sind Freunde geworden und er versteht was ich brauche. Manchmal muss er mich im Training richtig schwitzen lassen und manchmal braucht es eher ein Gespräch. Er hat das irgendwie im Gespür. Man kann nur dankbar sein, ihn als Trainer zu haben.
Tips: Was fasziniert sie am Tormannspiel?
Ouzas: Als Kind mochte ich einfach die Ausrüstung der Torhüter, die Masken und die ganzen Schützer. Zum Torhüter wurde ich eher aus Zufall. Ich war ganz einfach der Jüngste und musste beim Streethockey, das in Kanada extrem populär ist, deswegen ins Tor. Nun stehe ich seit 26 Jahren im Tor.
Tips: Dafür tragen Sie jetzt immer einen einzigartigen Helm.
Ouzas: Das stimmt. Mir ist es auch wichtig, dass er jedes Jahr etwas Besonderes ist. Ich mach das immer in Abstimmung mit Markus Pfeil, der unser Helm-Design kreiert. Heuer wollte ich auch die Fans irgendwie mit aufs Eis nehmen und so haben wir die Logos der Fanclubs auf meinem aktuellen Helm verewigt.
Tips: Ein Highlight war sicherlich ein Try-Out beim NHL-Klub der Toronto Maple Leafs.
Ouzas: Ja, das war eine tolle Herausforderung und Erfahrung für mich. Vor allem, weil meine Heimatstadt Hamilton nur 40 Minuten von Toronto entfernt ist und ich seit meiner Kindheit ein Fan der Toronto Maple Leafs bin. Leider hat es schlussendlich nicht geklappt mit einer NHL-Karriere.
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