Betreuung beeinträchtigter Menschen nach Kürzung der Gelder massiv gefährdet
OÖ. Das Land plant eine 30-prozentige Kürzung der Finanzierung für die Bereiche Freizeit und Kommunikation bei psychosozialen Einrichtungen wie pro mente oder Exit-sozial.
„Die angekündigten Einsparungen haben schwere Folgen für das Betreuungsangebot von Menschen, die im Alltag oftmals auf Hilfe angewiesen sind. Wenn das Land mit einer großen Schere Löcher in das soziale Netz schneidet, steigt die Gefahr, dass die Schwächsten der Gesellschaft durch die Maschen rutschen“, kritisiert Marie-Edwige Hartig, Sozialsprecherin der Grünen Linz.
Freizeiteinrichtungen, wie zum Beispiel Tageszentren sollen 30 Prozent des Geldes gestrichen werden. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Öffnungszeiten, sondern auch auf die Zahl der beschäftigten Betreuer. Diese sollen teilweise durch ehrenamtliche tätige Personen ersetzt werden oder ihre bislang bezahlte Arbeit künftig gratis erledigen.
Fachpersonal ist unverzichtbar
„Natürlich ist es wichtig und positiv, wenn sich Freiwillige in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren und anderen Menschen helfen. Das kann aber kein Ersatz für die Arbeit von qualifiziertem Fachpersonal sein, das zur Unterstützung bei Krisensituationen sowie zum rechtzeitigen Erkennen und Entschärfen von Problemen unverzichtbar ist. Wenn das Land hier spart, werden die Folgekosten für die Betroffenen langfristig in die Höhe schießen“, ist Hartig überzeugt.
Einsparungen können massive Folgen verursachen
Wie wichtig Freizeit- und Betreuungseinrichtungen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sind, zeigt sich daran, dass diese besonders gefährdet sind zu vereinsamen und nur schwer ihren Platz in der Gesellschaft finden. „Wenn diese Angebote nun reduziert werden müssen, steigt die Gefahr, dass die Betroffenen ihre sozialen Kontakte verlieren und kaum noch Freizeitaktivitäten nachgehen oder an Ausflügen teilnehmen können“, spricht sich Hartig vehement gegen neuerliche Sparpakete auf Kosten der Schwächsten aus.
„Dadurch wird der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft weiter gefährdet“, so die Grüne Sozialsprecherin abschließend.
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