Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Trauner Verlag schließt hauseigene Druckerei

Jürgen Affenzeller, 07.03.2019 14:08

LINZ. Der oberösterreichische Trauner Verlag strukturiert sich neu und möchte sich künftig verstärkt auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Um die Zukunft des Verlags mit Stammsitz in Linz zu sichern, hat sich das Familienunternehmen dazu entschlossen, ab Ende September die hauseigene Druckerei nicht mehr weiterzuführen.

Der Linzer Trauner Verlag konzentriert sich künftig verstärkt auf den weiteren Ausbau seines Verlagsprogramms und digitaler Medien. Foto: Trauner Verlag

Einige der dort beschäftigten 38 Mitarbeiter werden in den Verlag übernommen, allen weiteren wurde vom Unternehmen Unterstützung beim Wechsel in eine neue Arbeitsstelle zugesagt. Der 1948 gegründete Trauner Verlag betreut rund 500 Autoren und beschäftigt derzeit – exklusive Druckerei - 77 Mitarbeiter.

Neue Online-Plattform präsentiert

„Wir möchten in den kommenden Jahren alle Energie verwenden, um unser starkes Verlagshaus im Zeitalter der Digitalisierung weiterhin zukunftsfit zu halten. Dabei werden wir unsere erfolgreiche Hybridstrategie weiterverfolgen - der goldene Weg liegt für uns in der richtigen Kombination aus gedruckten und elektronischen Medien“, so die Unternehmerfamilie Trauner. Erst im Vorjahr hat der unter anderem auf Bildung spezialisierte Verlag die neue Online-Plattform „DigiBox“ mit multimedialen Inhalten als Mehrwert zu seinen E-Books für Lehrer und Schüler präsentiert. „Unser Ziel ist es, das Portal künftig auch in anderen Verlagsbereichen verstärkt zum Einsatz bringen“, so Trauner. „Wir sehen hier viel Potenzial und wollen auch einiges investieren, um neue Märkte zu erschließen.“

„Wirtschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen“

Die Situation der hauseigenen Druckerei wurde einer intensiven Analyse unterzogen. „Vor dem Hintergrund eines extrem harten Marktumfelds und anstehenden Investitionen in eine neue Druckmaschine, Lager- und Büroräumlichkeiten ist für uns - nach langer und schwieriger Entscheidungsphase innerhalb der Familie - eine Schließung leider unumgänglich geworden“, so Trauner.

„Ein Weiterbetrieb würde mittelfristig wohl auch das Bestehen unseres Verlagshauses gefährden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht bleibt uns keine andere Wahl, als die Geschäftstätigkeit der Druckerei mit Ende September auslaufen zu lassen. Bis dahin werden wir aber sowohl gegenüber unseren Mitarbeitern als auch gegenüber allen Kunden und Lieferanten sämtliche Verpflichtungen erfüllen“, betont die Familie.

Familienunternehmen mit 70-jähriger Geschichte

Der 1948 gegründete Trauner Verlag steht - als einer der letzten Verlage in österreichischem Eigentum - für hochwertige und innovative Publikationen rund um die Kernbereiche Gastronomie, Bildung, Universität, Oberösterreich-Publikationen und Ratgeber. Das Familienunternehmen mit Sitz in Linz ist nicht nur am österreichischen Markt sehr stark positioniert, sondern exportiert seine Fachpublikationen auch in mehrere Länder. Seit 1982 ist das Unternehmen Träger des Titels „Universitätsverlag“ der Johannes Kepler Universität Linz, seit 1987 Träger des „Österreichischen Staatswappens“.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden

Antworten
Spectator
Spectator
07.03.2019 22:28

Hausgemacht

Aus der Sicht der Eigentümerfamilie ist dieser Schritt vielleicht nachvollziehbar! Hausgemacht ist das Problem, weil: - Die Republik Österreich besteht NICHT darauf, dass die Schulbücher in Österreich produziert werden! - Manche Verlage produzieren in A - es ist aber davon auszugehen, dass ein sehr hoher (!)Prozentsatz der Schulbücher im Ausland produziert werden! - Den Vertretern des Fachverbandes Schulbuch dürfte das eher egal sein! - Seitens des Ministeriums wird der Fokus auf "billig" gelegt - nicht auf "Qualität aus A"!

Antworten
Michael Brauner
Michael Brauner
07.03.2019 15:32

Qualität/Preis

Traurig. Qualität muss einfach seinen Preis haben dürfen, wenn die Kunden ihre Druckwerke in Österreich produzieren lassen wollen. Der soziale und ökologische Gedanke muss einfach noch etwas wert sein...

Antworten
Ronald Bodinger
Ronald Bodinger
08.03.2019 08:05

Gebe ich dir voll und ganz Recht Michael! Es wird wirklich immerer Düsterer...

n