Voestalpine: Gewinn um 60 Prozent eingebrochen
LINZ/OÖ. Nachlassende Nachfrage in der Automobilbranche, höhere Rohstoffpreise und die Auswirkungen der Handelskonflikte haben die Gewinne des börsennotierten Stahlkonzerns voestalpine im ersten Quartal 2019/20 auf 90,4 Millionen Euro - um rund 60 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum - schmelzen lassen.
Die Zahlen im Detail: Insgesamt gaben die Umsätze um 3,8 Prozent auf 3,34 Milliarden Euro nach. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank der Gewinn (EBITDA) um 27,7 Prozent auf 370,9 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge verschlechterte sich von 14,8 auf 11,1 Prozent. Das operative Ergebnis verringerte sich um 51,6 Prozent von 323,8 Millionen auf 156,7 Millionen Euro. Die EBIT-Marge halbierte sich fast von 9,5 auf 4,7 Prozent. Der Gewinn je Aktie brach von 1,21 auf 0,44 Euro ein - ein Minus von 63,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Weltkonjunktur „spürbar eingetrübt“
Die Weltkonjunktur habe sich infolge des internationalen Handelskonfliktes „spürbar eingetrübt“ – insbesondere die Automobilkonjunktur sei „abgeflaut“, wie Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG, am Mittwoch mitteilte.
In anderen Kundensegmenten wie der Bahninfrastruktur, der Luftfahrt oder der Lager-und Schweißtechnik sei eine durchwegs positive Nachfrage verzeichnet worden. Doch auch die gestiegenen Preise für Rohstoffe wie etwa Eisenerz bei gleichzeitig niedrigeren Preisen für die Stahlprodukte drückten spürbar auf das Ergebnis.
Keine Kündigungen am Standort Oberösterreich
Nach dem Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal 2019/20 soll innerhalb des Konzerns weiter kräftig gespart werden. Das soll künftig jährlich Einsparungen von 100 Millionen Euro bringen. Neben dem Personalabbau (120 Mitarbeiter) im steirischen Werk in Kindberg sind eine Reihe von Sparmaßnahmen wie etwa eine Optimierung der Abläufe im Konzern vorgesehen.
Weitere Kündigungen, etwa in Oberösterreich, sollen heuer nicht geplant sein, betonte Eibensteiner.
52.000 Mitarbeiter weltweit
Im Geschäftsjahr 2018/19 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 13,6 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,6 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit knapp 52.000 Mitarbeiter.
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