LINZ. In der Domgasse, nur wenige Meter vom Linzer Hauptplatz entfernt, haben sich die gebürtigen Iraner Shadi Izadi und Hanif Yasrobi mit ihrem Café Schadzi ihren größten Traum verwirklicht.
Er ist ausgebildeter Tunnelbauingenieur, sie Geologin - „aber keine Angst, Erde findet man keine in unseren Speisen“, lacht Hanif Yasrobi, dafür verpassen Shadi Izadis orientalische Gewürzmischungen allen Gerichten ihren eigenen Touch. „Wir nennen uns bewusst kein iranisches Lokal, denn wir kochen alles, ob persisch, orientalisch oder italienisch, aber halt mit unserer eigenen Note. Das Einzige, was es bei uns nicht gibt, ist Fleisch, denn wir sind beide Vegetarier“, erzählt Hanif Yasrobi, das macht aber nichts, denn „Shadi schafft es durch ihre Kochkunst auch ohne Fleisch Geschmack ins Essen zu zaubern und sogar den nicht-vegetarischen Gast in helle Freude zu versetzen.”
Zu ihren Gästen hat das Ehepaar eine sehr persönliche Beziehung, „viele Kunden sind zu Freunden geworden.“ Die besonderen Wünsche der Gäste zu kennen, ist da eine Selbstverständlichkeit. „Einer unserer Stammgäste hat eine Glutenunverträglichkeit. Besteht unser Mittagsgericht zum Beispiel aus Bulgur, bereitet Shadi ihm immer eine Alternative zu“, erzählt Yasrobi.
Ein Mittagsgericht pro Tag
Für Freunde einer dicken Speisekarte könnte das Café Schadzi zur Herausforderung werden, denn zu Mittag gibt's lediglich ein Gericht. „Unsere Stammgäste schauen aber sowieso nicht mehr auf die Karte. Sie verstehen uns und unsere Philosophie und wollen immer Neues ausprobieren“, freut sich Hanif Yasrobi. So kocht seine Frau über 300 unterschiedliche pro Jahr, natürlich täglich frisch zubereitet, soviel wie möglich auch vegan.
Wer zu Beginn mehr Auswahl braucht, kommt unter der Woche oder samstags zum Frühstück. Mehlspeisen sind im Café Schadzi prinzipell zucker- und glutenfrei, als Besonderheit werden Rohkostmehlspeisen serviert. Besonders stolz ist Hanif Yasrobi auf seinen Kaffee. Die Bohnen werden frisch gemahlen und aufs Gramm abgewogen, seine Kunden seien begeistert. Etabliert haben sich auch die in Corona-Zeiten geborenen Brunchboxen immer samstags zum Mitnehmen mit Auberginenaufstrich, Gemüsesticks, Hummus, Kuchen, Obstsalat und vielem mehr. Trotz des orientalischen Einflusses der Speisen, bezieht das Ehepaar so viele Produkte wie möglich von regionalen Anbietern. Auf Plastik wird komplett verzichtet.
Zu guter Letzt sei noch geklärt: „Schadzi bedeutet ‚lebe glücklich‘ auf Persisch und genau das wünschen wir unseren Gästen, dass sie sich nach einem Besuch bei glücklicher fühlen“, so Hanif Yasrobi abschließend.
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