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„Die Kultur ist in Linz ein Teil des Aufschwungs“

Jürgen Affenzeller, 13.07.2021 10:00

LINZ. Wie sich die Kunst- und Kulturszene sowie der Tourismus in einer schweren Zeit neu erfinden mussten und warum man in Linz gerade deshalb positiv in die Zukunft schauen kann, verriet Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) im Gespräch mit Tips.

Seit November 2016 ist Doris Lang-Mayerhofer in der Linzer Stadtregierung. (Foto: Stadt Linz)
  1 / 2   Seit November 2016 ist Doris Lang-Mayerhofer in der Linzer Stadtregierung. (Foto: Stadt Linz)

Schon im Jahr 2019 erreichte man in Budgetverhandlungen eine Erhöhung des Kulturbudgets um 250.000 Euro. „Das hat uns im so schwierigen Jahr 2020 den Spielraum gegeben, die freien Kunst- und Kulturschaffenden großzügig zu unterstützen. Jahresförderungen konnten ausgezahlt werden, auch wenn nicht viel stattgefunden hat, Arbeitsstipendien und Sonderförderprogramme wurden ins Leben gerufen. Wir konnten hier wirklich individuell helfen“, blickt Doris Lang-Mayerhofer zurück.

„Kultur fehlte in der Stadt“

In der zweiten Phase, im Herbst 2020, wurde der „Pakt für Linz“ geschnürt: „Hier macht ja die Kultur einen großen Teil aus, nämlich fünf Millionen Euro. Eine Million Euro steht für die freien Kunst- und Kulturschaffenden zur Verfügung, der Rest für die Kultur-Institutionen. Der Anschub in diesem Bereich belebt wiederum die Wirtschaft“, betont die Linzer Kulturstadträtin, die weiß: „Wenn keine kulturelle Belebung in der Stadt da ist, dann fehlt einfach etwas. Umso schöner ist es, dass wieder so vieles stattfinden kann, weil wir durch die schwere Phase hindurch unterstützen konnten. Es wurde ja auch viel gearbeitet in der ganzen Zeit. Man merkt: Die Kultur ist in Linz Teil des Aufschwungs.“

Mit den Mitteln aus dem „Pakt für Linz“ konnten etwa auch zwei neue Tanzquartiere geschaffen werden: „Silk Flügge und Red Sapata, die beiden größten Linzer Tanzvereine, mussten bekanntlich aus der Tabakfabrik ausziehen. Beide haben neue Quartiere gefunden, das ist im Tanzbereich nicht so einfach. Auch hier konnten wir mithelfen, diese Tanzquartiere auch baulich zu ermöglichen“, so Lang-Mayerhofer.

Sommerkultur-Tipp Pflasterspektakel

Ihr persönlicher Kultur-Tipp für den Stadtsommer? „Das Pflasterspektakel. Wir wussten in der Vorbereitung schnell, das wird mit 230.000 Menschen in der Innenstadt nicht funktionieren, aber an bestimmten Plätzen wird an drei Wochenenden ab 15. Juli ein Pflasterspektakel-Sommer durchgeführt. Wir haben uns drüber getraut, dieses Konzept anzugehen, vielen lokalen Straßenkünstlern eine Auftrittsmöglichkeit zu verschaffen und die Linzer Innenstadt zu beleben.“

An 52 Abenden finden auch Konzerte aller Sparten im Musik-Pavillon an der Donaulände statt. Lang-Mayerhofer: „Es haben sich für diese Abende so viele junge Linzer Bands dafür bei uns beworben wie noch nie zuvor. Wir geben auch in der schwierigen Zeit lokalen Musikern eine Bühne, ein Publikum und die Gewissheit, auftreten zu können.“

Tourismus braucht neue Wege

Corona hat auch den Städtetourismus hart getroffen. „Es braucht neue Wege und da sind wir auf einem guten Weg, neue Erlebnisse zu schaffen für einen individuellen Besucher der Stadt. Man möchte eine Stadt erleben wie ein Bewohner, die Geheimtipps und Hidden Places erleben. So möchten wir den Besuchern der Stadt entgegenkommen, das machen unsere Austria Guides perfekt. Das ist auch für die Linzer selbst interessant“, so die Tourismusstadträtin, die ein Beispiel bringt: „Beim FMR-Festival haben wir einen neuen Stadtteil bespielt am Areal des Mühlkreisbahnhofes und dem Park vor dem Hillinger-Heim. Viele haben den Platz nicht gekannt und waren begeistert. Mit solchen Formaten kann man auch Linzer Bewohner und Gäste dazu bringen, neue Stadtteile und Plätze für sich zu entdecken. Da vermischt sich Kultur und Tourismus sehr stark.“

Es laufen im Hintergrund schon intensive Vorbereitungen für das Brucknerjahr 2024. „Bruckner ist auch in Linz stark verankert, wir wollen Bruckner neu denken, auch unter Einbeziehung der freien Kulturszene. Auch dies ist mit dem Sonderförderprogramm Anton gelungen.“


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