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Jede vierte Patentanmeldung kommt aus Oberösterreich

Anna Stadler, 22.07.2021 17:55

OÖ/BEZIRK. Mit fast 640 Patentanmeldungen liegen die oberösterreichischen Unternehmen im bundesweiten Ranking wieder auf Platz 1. Vier oberösterreichische Unternehmen sind sogar unter den Top 10.

Symbolfoto (Foto: photo952/Shutterstock.com)
Symbolfoto (Foto: photo952/Shutterstock.com)

Mit 638 Erfindungsanmeldungen liegen die oö. Betriebe unangefochten auf Platz eins vor den steirischen (522), Wiener (436) und den niederösterreichischen (232) Betrieben. „Von den insgesamt 2737 in Österreich angemeldeten Erfindungen stammt damit jede vierte Anmeldung aus Oberösterreich. Das zeigt den Innovationsgeist und die hohe Wettbewerbsfähigkeit der oberösterreichischen Industriebetriebe“, zeigt sich Martin Bergsmann, Technologiesprecher der Sparte Industrie der WKOÖ, über den letzten Geschäftsbericht des Österreichischen Patentamts erfreut. Dabei wurden in der Branche Maschinenbau mit 35 Prozent die meisten Erfindungen angemeldet, gefolgt von Elektrotechnik mit 15 Prozent und Mess-, Steuer-, Regeltechnik, Optik mit 14 Prozent der gesamten Anmeldungen.

Vier oö. Unternehmen in den Top 10

Unter den Spitzenunternehmen bei den erteilten Patenten bzw. registrierten Gebrauchsmustern liegt die Engel Austria GmbH (Schwertberg) mit 35 Anmeldungen auf Platz 4. Weiters unter den Top 10 sind Plasser & Theurer (Linz) mit 21 Anmeldungen und Fill Gesellschaft m.b.H. (Gurten) mit 18 Anmeldungen. Neu unter den Top 10 ist die B & R Industrial Automation GmbH (Eggelsberg) mit 16 Anmeldungen. Österreichischer Spitzenreiter ist die AVL List GmbH mit 180 Anmeldungen — das Grazer Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung von Antriebssystemen und hat auch in Oberösterreich eine Niederlassung.

Österreichischer Rekord bei Patenten in Europa

2303 Patente, so viele wie noch nie, haben österreichische Unternehmen und Forscher 2020 beim europäischen Patentamt angemeldet. Österreich liegt damit auf Platz 14 aller Anmelderländer, bezogen auf die Einwohnerzahl mit 260 Patentanmeldungen pro einer Million Einwohner sogar auf Platz 7. Die meisten europäischen Patentanmeldungen verzeichnete im vergangenen Jahr die Firma Borealis (182), gefolgt von Tridonic (70) und AMS (68). Die meisten europäischen Patentanmeldungen aus Österreich kamen 2020 wieder aus Wien (610). Knapp dahinter nimmt Oberösterreich mit 519 Anmeldungen Platz zwei ein, gefolgt von der Steiermark mit 297 Anmeldungen.

Beim österreichischen und europäischen Patentamt zusammen wurden also im Jahr 2020 insgesamt 5040 österreichische Patente angemeldet. Davon kamen mit 1157 Anmeldungen 23 Prozent aus Oberösterreich, gefolgt von Wien mit 21 Prozent und der Steiermark mit 16 Prozent.

Rasche Verwertung der Patente wichtig

Die Anzahl der Patentanmeldungen ist eine der wichtigsten Kennzahlen für die Innovationskraft eines Landes. Ein Patent anzumelden, bedeutet allerdings auch, dass man sein Know-how in gewisser Weise offenlegt, da ein Patent öffentlich zugänglich ist und in Patentdatenbanken recherchiert werden kann. „Ich gehe davon aus, dass nicht alle Neuerungen in Patente übergeführt werden. Daher ist die Forschungs- und Entwicklungsleistung der Industriebetriebe noch um einiges höher, als man aus den Patentzahlen ablesen kann“, ist sich Bergsmann sicher. Wichtig sei, so Bergsmann, dass die Forschungsergebnisse rasch verwertet werden, um daraus neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien zu schaffen.


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