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Luger: „Lockdown und Distance-Learning nicht mehr vermeidbar“

Jürgen Affenzeller, 17.11.2021 12:35

LINZ. „Die Lage eskaliert in Schulen, Spitälern und bei den Gesamtinfektionen“, fordert am Mittwoch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger Bundes- und Landesregierungen auf, Mut zu zeigen und den Rat vieler Experten zu befolgen: „Lockdown und Distance-Learning sind nicht mehr vermeidbar, wir benötigen zudem einen Schulterschluss der Vernunft, um eine Impfrate von 80 Prozent zu erreichen.“

Große Sorge bereitet Luger, der sich bislang stets für ein Offenhalten der Schulen aussprach, die explosionsartige Ausweitung des Virus unter Kindern und Jugendlichen. (Foto: volker weihbold)
Große Sorge bereitet Luger, der sich bislang stets für ein Offenhalten der Schulen aussprach, die explosionsartige Ausweitung des Virus unter Kindern und Jugendlichen. (Foto: volker weihbold)

Die täglichen Zahlen der Covid-19-Infizierten und die nach wie vor zu geringe Impfrate lassen die bislang getroffenen Maßnahmen als unzureichend erscheinen. Mit Stand heute, 17. November 2021, registriert Linz 2.349 Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, 100 befinden sich in Spitalsbehandlung.

Zum Vergleich: der Höchstwert an Infizierten im Dezember 2020 lag bei 1.600, also um knapp 50 Prozent niedriger als derzeit. Aktuell spitzt sich die Lage weiter zu.

Neben den Spitälern bilden die Schulen landesweit einen Hotspot. Alleine in Linz wurden am gestrigen Tag 240 SchülerInnen positiv getestet. Seit Beginn des Schuljahres beträgt die Gesamtzahl inzwischen 1.955. Diese Dramatik und die zum Zerreißen angespannte Lage im Gesundheitswesen lassen den Linzer Bürgermeister Klaus Luger einen „Schulterschluss der Vernunft“ einmahnen.

„Rat der Experten ernst nehmen“

„Alle Politiker sind gefordert, den Rat der Experten ernst zu nehmen. Und der lautet unmissverständlich, dass ein genereller, bundesweiter Lockdown unvermeidbar wird. Ich bin kein Freund einer solchen Maßnahme, bin jedoch davon überzeugt, dass klare Schritte der Mehrheit unserer Bevölkerung lieber sind, als Streit und Hinauszögern von ohnedies unabdingbaren Entscheidungen. Die Menschen vertragen die Wahrheit, ein weiteres Lavieren würde die gesellschaftliche Spaltung weitertreiben“, spricht das Linzer Stadtoberhaupt Klartext.

Zunehmend Zweifachgeimpfte positiv getestet

Bürgermeister Luger analysiert die Linzer Daten mit Sorgfalt und Sorge: „Wir müssen feststellen, dass zunehmend Zweifachgeimpfte positiv getestet werden. Deren Krankheitsverlauf ist milde, aber: hohe Immunität scheint nach Aussagen der Experten tatsächlich erst mit der dritten Impfung zu erfolgen. Ich kann den Rat der Mediziner nachvollziehen, der lautet: die Zeit eines generellen Lockdowns ist dafür zu nutzen, um Erstimpfungen und Drittimpfungen zu forcieren. Es kann nur ein Ziel geben: rasch eine 80-prozentige Impfquote zu erreichen wie Spanien, Portugal oder Italien. Jetzt sind der Bund und die Landeshauptleute dringend gefordert, endlich dem Experten-Rat zu folgen und zu handeln! Das gebietet die Vernunft, es soll Schluss sein mit politischen Eitelkeiten!“

Große Sorge um Kinder und Jugendliche

Es bedürfe deshalb dringender bundes- und landesweiter Vorbereitungen, um die Impf- und Testkapazitäten zu erhöhen. Vor allem sind auch in Oberösterreich ab sofort konkrete Vorbereitungen für die Impfung der Über-5-Jährigen zu schaffen, nachdem sich eine Zulassung von Impfstoffen durch die Nationale Impfbehörde abzeichnet. Kinder und Jugendliche stehen in dieser 4. Welle ganz besonders im Fokus der Gefährdung.

Große Sorge bereitet Luger, der sich bislang stets für ein Offenhalten der Schulen aussprach, die explosionsartige Ausweitung des Virus unter Kindern und Jugendlichen. Die gültigen Vorgaben bestimmen, dass bereits bei einem einzigen infizierten Schüler in einer Klasse alle anderen Nicht-geimpften oder Genesenen in Quarantäne geschickt werden. Diese Spirale dreht sich, vor allem in den Klassen der Unter-12-Jährigen, immer weiter, da aufgrund der Infektionsketten keine Klasse mehr vor mehrmaligen Absonderungen gefeit ist. Somit sind immer mehr Kinder zuhause, „normaler“ Unterricht wird immer mehr zur Ausnahme. Da sie formal rechtlich in Quarantäne sind, findet kein Homeschooling oder Distance Learning statt.

„Besser Homeschooling als kein Unterricht“

„Daher fordere ich Bildungsminister Faßmann auf, ehebaldigst den Schulbetrieb auf Distance Learning umzustellen. Denn besser Homeschooling als zum wiederholten Male überhaupt keine Unterrichtstätigkeit“, so Bürgermeister Luger. Aktuell sperrt sich nämlich das Unterrichtsministerium gegen diese aus Sicht von Experten sinnvolle Maßnahme.


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