Oberösterreich glänzt in Dubai auf der Expo 2020
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE. Um Wirtschaftsbeziehungen zu intensivieren und neue Chancen auszuloten, besuchte Wirtschaftskammer (WK) OÖ-Präsidentin Doris Hummer vergangene Woche mit einer Delegation die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Ein Treffen mit dem Staatsminister für künstliche Intelligenz und Digitale Wirtschaft sowie der Besuch der Expo 2020 in Dubai zählten zu den Höhepunkten.
Die 800.000 Besuchermarke hat der Österreich-Pavillon auf der Expo 2020 trotz Coronakrise geknackt. Er ist den Themen Klimawandel, erneuerbare Energien, Ressourcenschonung und Digitalisierung gewidmet. Themen, mit denen auch OÖ international verstärkt punkten möchte. Zahlreiche oberösterreichische Unternehmen sind am Start und nutzen die Chance, ihre Stärken einem internationalen Publikum vorzustellen. “Gerade beim Klimaschutz und den dazu notwendigen Anpassungen tun sich für oö. Unternehmen riesige Chancen auf. So wird die Nachfrage nach klimafreundlichen Investitions- und Konsumgütern weiter steigen. Aus diesem Grund lautet ein neues Ziel im WKOÖ-Standortmasterplan, Green-Tech zum Exportschlager für Oberösterreich zu machen“, so Doris Hummer.
Künstliche Intelligenz als Zukunftsthema
Im Gespräch mit dem Staatsminister der VAE für Künstliche Intelligenz (KI) Omar Bin Sultan Al Olama, zeigten sich Parallelen: Sowohl Oberösterreich als auch Abu Dhabi setzen auf universitäre Ausbildung und Forschung. Abu Dhabi hat mit der Mohamed bin Zayed University of Artificial Intelligence eine forschungsbasierte akademische Einrichtung, die spezialisierte Studiengänge für einheimische und internationale Studierende im Bereich der KI anbietet. Das Studium Artificial Intelligence an der Johannes Kepler Universität als Gegenstück ist eines der ersten Europas. Eine künftige Zusammenarbeit und ein möglicher Studentenaustausch scheinen für beide Länder gewinnbringend, ebenso wie ein regelmäßiger Austausch, bestätigen neben Doris Hummer auch WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer, Business Upper Austria-Geschäftsführer Werner Pamminger und Richard Bandera, Wirtschaftsdelegierter des WKO-AußenwirtschaftsCenters Abu Dhabi/VAE.
Oberösterreich zeigt sich der Welt
Oberösterreichisches Können wird schon jetzt auf der Expo in Dubai präsentiert: Die wechselnde Ausstellungskonzeption im Österreich Pavillon stammt von Ars Electronica Solutions aus Linz und büro wien, aktuell werden Projekte der Kunstuniversität Linz und der Lenzing AG (Bezirk Vöcklabruck) gezeigt. Die Tischlerei Scheschy aus Neufelden im Bezirk Rohrbach konzipierte eine 3D-Wellenkonstruktion aus Zirbenholz – sie bedeckt die gesamte Bodenfläche des Kegels und lädt die Besucher der Weltausstellung zum Verweilen ein. Das Textile Zentrum Haslach aus dem Mühlviertel zeichnet für die Teppiche und Polsterungen im Pavillon verantwortlich.
Auch außerhalb des Österreich-Pavillons ist Oberösterreich stark präsent. Die Kraftwerk Living Technologies GmbH aus Wels stattete den Saudi-Arabia Pavillon mit audiovisuellen Systemen aus. Der xelectrix Power Energiespeicher aus Mauthausen im Bezirk Perg dient in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage am DP World Pavillon als Ladeinfrastruktur für die vom Logistikpartner eingesetzten Elektrofahrzeuge. Für Japan und den Opportunity Pavillon entwickelte die AV Stumpfl aus Wallern an der Trattnach (Bezirk Grieskirchen) visuelle Projektionen. Für Sicherheit am Gelände sorgt Feuerwehrexperte Rosenbauer aus Leonding (Bezirk Linz-Land) mit einem neu entwickelten Elektro-Fahrzeugtyp, der vorerst nur in Berlin, Amsterdam und Dubai im Einsatz ist. Zukunftstrends lassen erahnen, dass sich die Arbeitsweise von Feuerwehren grundlegend ändern wird. Deshalb wurde ein ergonomisch optimiertes Fahrzeug entwickelt, welches sich verschiedensten Anforderungen anpasst und intuitiv bedienen lässt. Schienen und Weichen für den Ausbau der Infrastruktur liefert die voestalpine in die VAE.
Der Österreich-Pavillon
Die Architektur und die Innenraumgestaltung nehmen Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit, indem ein nachhaltiges Belüftungssystem sowie eine Lehmverkleidung zur Kühlung des Gebäudes eingesetzt werden. Optisch hat man sich an den nach oben offenen Windtürmen orientiert, einer traditionellen arabischen Bauweise. Der Vorteil: Die Luft zirkuliert und sorgt für natürliche Kühlung. Im Schnitt wird dadurch 70 Prozent weniger Energie verbraucht als in anderen Pavillons, die aufgrund der hohen Temperaturen zahlreiche Klimageräte im Einsatz haben. Der Pavillon wurde seit Eröffnung mit drei internationalen Preisen ausgezeichnet und hat die Chance, auch über die Weltausstellung hinaus in den geplanten neuen Stadtteil integriert zu werden.
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