Strompreis: Linz AG nimmt erste Tariferhöhung für Bestandskunden seit zwölf Jahren vor
LINZ. Die Linz AG erhöht nun auch für ihre Bestandskunden den Strompreis. Dies bedeutet jedoch nicht in jedem Fall eine höhere Stromrechnung.
Die Beschaffungsstrategie der Linz AG und laufende Optimierungen der eigenen Stromerzeugungsanlagen ermöglichten eine langjährige Preisstabilität. Zuletzt waren dadurch mehrmalige Verlängerungen der bestehenden Preisgarantie für die Bestandskunden möglich. „Trotz der anhaltenden Verwerfungen am Energiemarkt konnten wir den Tarif halten, während andere (Diskont-)Anbieter längst Tarife erhöhten oder sogar Kunden kündigten, manchmal auch nur um ihren Gewinn zu maximieren. Aktuell können wir den Kostendruck nicht mehr kompensieren“, sagt der Energievertriebsleiter der Linz AG, Peter Steinberger.
Ab 1. Juli 2022 auch für Bestandskunden neue Tarife
Die Erhöhung betrifft den Stromtarif (= der Energie-Grundpreis und der verbrauchsabhängige Energie-Arbeitspreis). Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.500 kWh liegt der Stromtarif nach der Anpassung ab 1. Juli 2022 im Schnitt bei etwa 19,90 Cent pro kWh inkl. MwSt. Das entspricht einer Anhebung des Energie-Arbeitspreises um 8,76 Cent pro kWh inkl. MwSt. Der Energie-Grundpreis erhöht sich um 4,22 Prozent. Im Schnitt macht die Erhöhung pro Haushalt und Monat bei einem Verbrauch von 2.500 kWh 18,44 Euro (inkl. MwSt.) aus. „Damit liegt der Tarif teilweise deutlich unter den aktuellen Neukunden-Tarifen im Versorgungsgebiet und auch unter der Entwicklung des Österreichischen Strompreisindex.“
Nicht automatisch höhere Stromrechnung
Die Tariferhöhung wird sich jedoch in vielen Fällen in der nächsten Stromrechnung nicht oder nur gering auswirken. Denn: Der Gesamtstrompreis auf der Stromrechnung setzt sich aus drei Komponenten zusammen – am Beispiel des Tarifs „Mein Strom Komfort“ bei 2.500 kWh: dem Strompreis (60 Prozent), dem Netztarif (23 Prozent) sowie Gebühren und Abgaben und Steuern (17 Prozent). Als Stromanbieterin legt die Linz AG (Linz Strom Vertrieb GmbH & Co KG und Linz Öko-Energievertriebs GmbH) nur den Strompreis fest bzw. wird dieser Teil des Gesamtpreises aktuell angepasst.
Netztarif gesenkt
Hingegen wurde der Netztarif der Linz AG-Tochter Linz Netz GmbH entgegen dem österreichischen Trend mit 1.1. 2022 gesenkt. Diese Senkung wirkt sich auf die Stromrechnung von Kunden im Linz AG-Netzgebiet genauso gesamtpreismindernd aus wie der 150 Euro-Energiekostenausgleichsgutschein für Berechtigte. Auch die aktuelle Senkung der Elektrizitätsabgabe, der Wegfall der Ökostrom- und der Biomassebeitragszahlung wirken sich preismindernd aus. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 2.500 kWh sinken die Kosten dadurch um rund 140 Euro. In vielen Fällen wird die nächste Linz AG-Stromrechnung daher trotz Tariferhöhung nicht oder überschaubar steigen. Ein Beispiel: Bei einem Haushalt mit einem Verbrauch von 2.500 kWh (Tarif „Mein Strom Komfort“, Datum der letzten Abrechnung war vor 31.12.2021) ergibt sich falls eine Berechtigung zum Einlösen des Energiekostenausgleichsgutscheins besteht, trotz Tariferhöhung insgesamt eine Gutschrift auf der Rechnung. Besteht die Berechtigung nicht, ergibt sich eine Nachzahlung.
Linz AG bietet individuelle Beratung
Alle Linz AG-Stromkunden, die von der Erhöhung betroffen sind, erhalten in den nächsten Tagen ein entsprechendes Infoschreiben mit der Post. Die aktuellen Tarifblätter sind ab 25. Mai 2022 auch auf www.linzag.at abrufbar. Bei Fragen zur Abrechnung, zur möglichen Ratenzahlung und ob es beispielsweise sinnvoll ist, die monatlichen Beiträge bei Ratenzahlung anheben zu lassen, berät die Linz AG gern individuell:
- telefonisch unter 0732/3400-4000 (Mo bis Fr von 8 bis 17 Uhr)
- per Mail an: info@linzag.at
- über das Online-Kundenportal PLUS24 auf linzag.at
- persönlich im Linz AG-Kundenzentrum Wiener Straße 151, (Mo – Do von 8 bis 17 Uhr, Fr von 8 bis 13 Uhr)
Linz AG reagiert auf die Marktlage mit vorgezogenen Großprojekten
Mittel- und längerfristig erwartet die Linz AG auch positive Effekte durch die forcierte Dekarbonisierung der eigenen Energieerzeugung. Erst vergangene Woche wurde ein neues Großprojekt vorgestellt, mit dem Erdgas eingespart werden kann. „Die Strompreiserhöhung ist zum jetzigen Zeitpunkt unerlässlich, um die Versorgungssicherheit für unsere treuen Kunden und auch für jene, die im letzten Jahr dazugekommen sind, auf Dauer garantieren zu können. Es war uns aber möglich, die Erhöhung so zu gestalten, dass sie aktuell, speziell für die niedrigeren Einkommen, akzeptabel bleibt. In diesem Sinne haben wir unter anderem auch den Energiekostenausgleich-Gutschein mit einem Informationsschreiben begleitet, um die Nutzung für unsere Kunden zu erleichtern“, sagt Energievertriebsleiter Peter Steinberger. „Wir werden die Lage weiterhin.“ Bei entsprechender Marktlage wird die Linz AG den Stromtarif auch wieder nach unten anpassen.
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