
OÖ. Mit dem Oö. Wohn- und Energiekostenbonus sollen mehr als 290.000 Haushalte - rund 45 Prozent - in Oberösterreich angesichts der Teuerung entlastet werden. Die Mittel dazu kommen vom Bund. Ein spezieller Fokus liege auf Familien, die gewählten Einkommensgrenzen begünstigen speziell Alleinerziehende. Anträge sind voraussichtlich ab 3. April möglich.
Mit dem Oö. Wohn- und Energiekostenbonus wolle man bis in die breitere Mittelschicht hineinhelfen, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).
Der Bund stellt 450 Millionen Euro zur Verfügung, 75,5 Millionen Euro davon entfallen auf Oberösterreich. Ein Fokus liege auf Familien, die gewählten Einkommensgrenzen begünstigen zudem speziell Alleinerziehende, teilt das Land am Freitag mit.
Der Oö. Wohn- und Energiekostenbonus im Detail
- 200 Euro pro Haushalt
- 300 EUR pro Haushalt mit einem minderjährigen Kind
- 400 Euro pro Haushalt mit zwei oder mehr minderjährigen Kindern
- Anträge ab 3. April 2023 zentral online auf der Website des Landes Oberösterreich (Die Bürgerservicestellen der Gemeindeämter und Magistrate leisten bei Bedarf entsprechende Unterstützung bei der Dateneingabe.)
Einkommensgrenze (Bruttojahreseinkommen 2022, ohne Familienbeilhilfe oder sonstige Sozialleistungen):
- 27.000 Euro für Ein-Personen-Haushalte (1.500 Euro Monatsnetto)
- 65.000 Euro für Mehr-Personen-Haushalten (2.859 Euro Monatsnetto)
Kein Anspruch für Asylwerber
Ähnlich wie den Regelungen beim Heizkostenzuschuss werde es auch beim Oö. Wohn- und Energiekostenbonus eine entsprechende Richtlinie geben, in der geregelt wird, dass Asylwerber keinen Anspruch auf den Bonus haben, heißt es aus dem Büro von Landesrat Hattmannsdorfer. Als nicht bezugsberechtigt ausgenommen werden würden Asylwerber, subsidiär Schutzberechtigte und Vertriebene.
Für breitere Bevölkerung
„Der Oö. Wohn- und Energiekostenbonus hilft über 45 Prozent der oö. Haushalte und besonders Familien mit Kindern, denn die steigenden Preise betreffen mittlerweile eine immer größere Anzahl an Menschen in unserem Land“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer am Freitag. „Der Oö. Wohn- und Energiekostenbonus ist eine gemeinsame Anstrengung, damit jene, die von der Teuerung am meisten betroffen sind, ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen können“, so auch sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner. Landesrat Hattmannsdorfer: „Mit dem Oö. Wohn- und Energiekostenbonus helfen wir einer breiteren Bevölkerung in Oberösterreich und leisten einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden.“
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Bis zu 800 Euro
Geringe Einkommen werden mit dem neuen Bonus und den schon bestehenden Maßnahmen in dieser Heizperiode (Oö. Heizkostenzuschuss, Energiekostenzuschuss) mit bis zu 800 Euro je Haushalt unterstützt. Beispiele:
- Eine Alleinerzieherin mit zwei Kindern und einem Netto-Monatseinkommen von 875 Euro hat Anspruch auf den erhöhten Oö. Heizkostenzuschuss (200 Euro), den Oö. Energiekostenzuschuss (200 Euro), den Oö. Wohn- und Energiekostenbonus (200 Euro) und den Kinderbonus in Höhe von 200 Euro - gesamt 800 Euro.
- Ein pensioniertes Ehepaar mit gemeinsamer Netto-Pension in Höhe von 1.450 Euro hat Anspruch auf den erhöhten Oö. Heizkostenzuschuss (200 Euro), den Oö. Energiekostenzuschuss (200 Euro) und den Oö. Wohn- und Energiekostenbonus (200 Euro) - gesamt 600 Euro.
SPÖ: „Warum erst jetzt?“
„Die nun angekündigte Nachbesserung beim Heizkostenzuschuss ist, spät, aber doch, eine gute Nachricht für all jene Haushalte, die dringend auf Entlastung warten“, so SP-Landesgeschäftsführer Florian Koppler. „Warum aber brauchen Stelzer und Haimbuchner bis Anfang Februar - und damit bis in die Zielgerade des Winters -, um diese Nachbesserung auf den Weg zu bringen?“ Seit Ende des Vorjahres seien dafür auch zusätzliche Bundesmittel zugesagt. Seit Monaten setze sich SPÖ OÖ-Vorsitzender Landesrat Michael Lindner für warme Wohnungen durch bessere Heizkostenzuschüsse seitens des Landes OÖ ein.
Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu drängt zudem erneut auf einen Wärmepreisdeckel nach burgenländischem Vorbild auch für Oberösterreich.
Grüne: Details genau ansehen
„Viel Druck und noch viel mehr Geld vom Bund, dann klappts. Dann schafft selbst die zögerliche Landeskoalition einen spürbaren Heizkostenzuschuss und echte Hilfe für die Oberösterreicher vorzulegen“, kommentiert der Grüne KlubobmannSeverin Mayr die angekündigte Ausweitung des Heizkostenzuschusses. „Aber immerhin sollte nach diesem Plan die Verteilung funktionieren. Das ist eine gute Nachricht für die vielen Menschen in Obersterreich, die immer ratloser auf ihre Energierechnungen blicken. Aber wir werden uns die Details genau ansehen und penibel darauf achten, dass niemand in Oberösterreich vergessen wird.“ Für die Grünen sei eine Ausweitung des Bezieher-Kreises dringendst nötig und eine der Hauptforderungen gewesen, so auch Sozialsprecherin Ines Vukajlović.
Weitere Infos: www.land-oberoesterreich.gv.at/energiekostenbonus.htm