Grünes Licht für Umgestaltung von Eisenbahnersiedlung: Jetzt werden die Anrainer am Froschberg informiert
LINZ. Der Linzer Gestaltungsbeirat hat am Dienstag das Projekt am Froschberg – Tips berichtete - genehmigt. 400 Wohnungen einer Eisenbahnersiedlung sollen saniert werden, 350 neue sollen entstehen. Als nächsten Schritt sollen die Anrainer rasch bei Informationsveranstaltungen in die geplanten Umbauten eingebunden werden.
„Wir beginnen nun mit den Detailplanungen. Zudem werden wir den Bewohnern das Projekt bei Informationsveranstaltungen vorstellen. Die Einladungen dazu werden wir zeitnah im Mai verschicken“, heißt es dazu von der ausführenden Wohnungsgenossenschaft EBS/WAG.
Bebauungsplan muss jetzt geändert werden
„Das Projekt wurde sehr positiv beurteilt und zur Einreichung freigegeben. Das Mobilitätskonzept muss natürlich mit der Abteilung Mobilitätsplanung abgestimmt werden, der Bebauungsplan noch geändert werden“, beschreibt der Linzer Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ).
LinzPlus-Gemeinderat Lorenz Potocnik: „Das Froschberg-Projekt ist sehr hochwertig, ambitioniert und in sehr guten Händen bei der WAG und den mia2 Architekten. Wenn sorgfältig gearbeitet wird und gut mit den Bewohnern kommuniziert, das muss jetzt sofort starten und im Laufe der ganzen Baustelle intensiv kommuniziert wird mit Baubüro vor Ort, wird das zu einem Vorzeigeprojekt der Nachverdichtung und Nachhaltigkeit.“
Die Stadt muss als nächsten Schritt den Bebauungsplan dementsprechend abändern.
KPÖ: „Bewohner-Bedenken ernst nehmen“
Für KP-Gemeinderat Michael Schmida sind die ihm zugetragenen Bedenken der Bewohner gegen das Baugroßprojekt mit dem Titel „Froschberg zwei punkt null“ berechtigt. „Niemand, auch nicht die Bewohnerinnen und Bewohner, ist gegen eine notwendige Sanierung der in die Jahre gekommenen Wohnbauten. Auch gegen eine Nachverdichtung durch Aufstockungen und Dachausbau ist nichts einzuwenden. Aber die Befürchtungen vieler um ihre günstigen Wohnungen und ein lebenswertes Umfeld mit lockerer Bebauung und viel Grünraum sind nicht von der Hand zu weisen. Die massive Verdichtung und eine neu zu errichtende Tiefgarage stellen Eingriffe auf Kosten der Lebensqualität dar“, meint der KPÖ-Gemeinderat.
Neben 400 neuen Tiefgaragenplätzen für PKW und 1.200 Fahrrad-Abstellplätzen sind auch neue Geh- und Radwege geplant. Dazu Schmida: „Positiv ist anzumerken, dass bei dem Projekt nicht nur an den motorisierten Individualverkehr gedacht wird. 400 Tiefgaragenplätze sind aber bei weitem zu viel und haben negative Auswirkungen auf die intakten Grünflächen zwischen den Gebäuden bzw. auf das Mobilitätsverhalten. Umso irritierender ist, wenn der zuständige Planungsstadtrat jetzt noch mehr Tiefgaragenplätze fordert. Die Stadt muss sich endlich von der Vorstellung Wohnen und Auto gehören untrennbar zusammen verabschieden. Beim Fußball auf der Gugl hat man das ja auch geschafft! Für Nachhaltigkeit und Lebensqualität im Städtebau braucht es innovativere Ansätze“, ist Schmida überzeugt.
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