Takeda investiert 100 Millionen Euro in den Produktionsstandort Linz

Jürgen Affenzeller Tips Redaktion Jürgen Affenzeller, 26.05.2023 10:05 Uhr

LINZ. Bis zum Jahr 2025 will Arzneimittelhersteller Takeda 100 Millionen Euro in den Produktionsstandort Linz investieren, um den langfristigen Fokus auf die Herstellung von Biologika zur Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen weiter zu stärken. Der Standort in Linz wird dann 70 Prozent des weltweiten Bedarfs dieses wichtigen Biologikums abdecken. Patienten in über 75 Ländern erhalten Medikamente, die am Takeda-Standort in Linz produziert werden.

Das Biologikum für die Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen wird bereits seit 2016 am oberösterreichischen Standort von Takeda als Infusionslösung und seit 2020 als Fertigspritze und Fertigpen produziert.

Die aktuelle Investition umfasst eine neue Spritzen-Produktionslinie am Standort in Linz, die den Schritt der Abfüllung abdeckt und nächstes Jahr in Betrieb gehen soll. So wird ein weiterer Schritt der Wertschöpfungskette für dieses Medikament in Oberösterreich implementiert. Der Standort in Linz wird dann 70 Prozent des weltweiten Bedarfs dieses wichtigen Biologikums abdecken.

60.000 Menschen alleine in Österreich von Darmerkrankungen betroffen

Der Wirkstoff des Medikaments ist ein Integrin-Antagonist zur Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen und wirkt gezielt im Gastrointestinaltrakt und nicht auf den ganzen Körper. Die zwei häufigsten Formen von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, betreffen mehr als zwei Millionen Menschen in Europa. In Österreich sind ca. 60.000 Menschen betroffen. 

Die seit 2020 in Linz produzierten Darreichungsformen der Fertigspritze und des Fertigpens sind in einer subkutanen (unter die Haut) Verabreichungsmethode für Patient*innen verfügbar. Dank der Selbstapplikation mit Spritze oder Pen können sich Betroffene nach Therapieeinstellung eine zeitintensive intravenöse Gabe und damit Ärzt*innenbesuche ersparen. Dies kann eine enorme Erleichterung im Alltag von Betroffenen bedeuten und Ärzte können die für jede*n Patient*in individuell geeignetste Verabreichungsmethode wählen.

Ab dem Geschäftsjahr 2024 soll produziert werden

Seit mehr als sechs Jahren wird der langfristige Fokus auf die Herstellung von Biologika am Standort in Linz gerichtet und nun weiter gestärkt. „Insgesamt werden wir bis 2025 in diesem Bereich rund 100 Mio. Euro investieren“, sagt Takeda Linz Standortleiter Roland Fabris.  

Für die neue Anlage laufen aktuell die Validierungs- und Qualifizierungsläufe. Ab dem Geschäftsjahr 2024 soll produziert werden.

20 neue Tiefkühlschränke

Mit starkem Fokus auf Regionalität und Nachhaltigkeit werden zusätzlich knapp 20 neue Tiefkühlschränke für die Lagerung des Wirkstoffes installiert, um globale Lieferketten zu verkürzen. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden innovative und nachhaltige Lösungen regelmäßig evaluiert und konkrete Projekte und Maßnahmen umgesetzt, so zum Beispiel in nachhaltige Energieversorgung durch Photovoltaik oder in innovative Wärmepumpentechnologien und Kälteanlagen. Zusätzlich gibt es laufende Investitionen in Assemblierungs- und Verpackungsanlagen für Fertigpens und Spritzen.

Takeda forscht und produziert in vier medizinischen Bereichen: Onkologie, Gastroenterologie, Neurowissenschaften und seltene Erkrankungen. Zu den Hauptprodukten in Linz zählen neben dem beschriebenen Biologikum für die intravenöse und subkutane Darreichung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, unter anderem auch sterile Lösungen und Medizinprodukte im Bereich Onkologie und Notfallmedikation. Patienten in über 75 Ländern erhalten Medikamente, die am Takeda Standort in Linz produziert werden.

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