Entwicklungskonzept für Linzer Univiertel in Dornach-Auhof
LINZ. Angesichts von laufenden und künftigen Entwicklungen im Linzer Universitätsviertel in Dornach-Auhof plant die Stadt Linz eine Änderung am Örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK). Ziel ist eine gemeinsame Raumordnungsstrategie und die Erarbeitung eines Rahmenplans für das Universitätsviertel, kündigten Bürgermeister Klaus Luger, Stadtrat Dietmar Prammer und Landesrat Markus Achleiter am Montag an.
Mit dem Ausbau am Campus West und der aktuellen Errichtung des „House of Schools“ sowie einem Parkhaus im Westen wird das Angebot für die Linzer Studierenden weiterentwickelt. Zudem befinden sich wichtige Projekte wie die Errichtung des A7-Halbanschlusses Dornach-Auhof oder die Stadtbahntrasse in Umsetzung bzw. in Planung. Gleichzeitig soll das neue Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) neben dem JKU-Campus angesiedelt werden.
Vor der Realisierung eines Neubaus wird das IDSA zunächst noch im Science Park der Johannes-Kepler-Universität (JKU) angesiedelt. Der Neubau ist dann ab drittem Quartal 2025 anvisiert. Im Juni ist ein Architekturwettbewerb gestartet worden, das Umwidmungsverfahren für rund 54.000 Quadratmeter läuft.
Auch Unternehmensansiedlungen
Stadt Linz und Land OÖ rechnen damit, dass sich verstärkt auch Unternehmen in dem Gebiet ansiedeln wollen. Man wolle aber nicht scheibchenweise umwidmen. „Die Stadt Linz behält im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Universitätsviertels die langfristigen Perspektiven im Auge. Eine scheibchenweise Umwidmung oder Salamitaktik bei Anlassfällen ist hier nicht gefragt, wir brauchen stattdessen stadtplanerische Vorgaben in Form von Änderungen im Örtlichen Entwicklungskonzept“, so Bürgermeister Klaus Luger und Planungsstadtrat Dietmar Prammer (beide SPÖ). „Die Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts auf der einen Seite sowie die weitere Attraktivierung des Stadtteils für Bewohner und Studierende sind dabei die klaren Ziele“, so die beiden.
„Land wird Chancen unterstützen“
„Die von der Stadt Linz geplante Änderung des Örtlichen Entwicklungskonzeptes bietet die große Chance, mit einem Campus direkt neben der JKU die Kooperation der Hochschulen am Standort sichtbar zu machen. Zugleich soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass sich im unmittelbaren Umfeld hochschulaffine Unternehmen mit starker Forschung ansiedeln können. Damit wird einerseits der Wissenstransfer in die Wirtschaft und anderseits die strategische Weiterentwicklung der Universitäten mit kooperierenden Unternehmen sichergestellt. Daher wird das Land OÖ diese besonderen Chancen im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten bei der ÖEK-Änderung und der nachfolgenden Umwidmung entsprechend unterstützen“, so Landesrat Wirtschafts-Markus Achleitner.
Einbindung aller Betroffenen
Eine bevorstehende Änderung des ÖEK werde zum einen Experten heranziehen, in Form von zu erstellenden Gutachten, als auch weitere Stakeholder, wie etwa aus dem Bereich Hochschule und Wirtschaft, einbinden. Eine besondere Bedeutung habe zudem die Abstimmung mit der Bevölkerung, um die Attraktivität des Stadtteils zu erhalten und auszubauen.
Im Sommer soll mit der Erhebung der Planungsgrundlagen und ersten Flächenbewertungen zum ÖEK-Anderungsverfahren gestartet werden, bis Sommer 2024 solle es eine Genehmigung durch das Land geben, so der zeitliche Plan.
Grüne: Kühlung und Durchlüftung der Stadt nicht gefährden
Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) macht sich angesichts der Ankündigung Sorgen um den Grüngürtel um die JKU, wichtig für die Kühlung und Durchlüftung weiter Teile der Stadt Linz. „Die funktionierende Kühlung und Durchlüftung der Stadt auch nur in Ansätzen zu gefährden, wäre ein Fehler, unter dem Generationen zu leiden haben. Den Grüngürtel zu verbauen, ist, als ob man zu Hause im eigenen Wohnzimmer die Fenster zunagelt. Wir müssen ihn mit aller Kraft schützen und dürfen ihn nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Es kann nicht sein, dass die Digital-Universität zum Anlass genommen wird, hier im großen Stil Verbauungen zuzulassen. Die Weiterentwicklung des Univiertels und ganz besonders Betriebsansiedelungen müssen auf bereits bestehendem Bauland gedacht werden“, fordert Schobesberger.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden