Linz AG investiert rund 700 Millionen Euro in Netzausbau
LINZ. Die Linz AG-Tochter Linz Netz investiert in den nächsten zehn Jahren rund 700 Millionen Euro in zahlreiche Netzstärkungsmaßnahmen, etwa den Aus- und Neubau von Umspannwerken bis hin zur Verstärkung des Stromnetzes auf allen Spannungsebenen. Zudem realisierte die Linz AG dieses Jahr rund 50 neue Großprojekte im Bereich Photovoltaik (PV).
Mit dem Ausbau des Stromnetzes und den neuen Sonnenkraftwerken soll der oberösterreichischen Zentralraum fit für die erneuerbare Energiezukunft werden. Die Stadt Linz investiert mit ihrer Photovoltaikoffensive bis 2025 bis zu 20 Millionen Euro, was auch einen Ausbau der Netzkapazitäten erfordert.
Anträge auf PV-Anlagen haben sich innerhalb eines Jahres verdreifacht
Der PV-Boom ist ungebrochen, 2022 ging eine Rekordzahl an Anträgen ein: „Die stets wachsende Auftragslage für den Ausbau von Solaranlagen ist kaum zu stoppen. Rund 10.000 Anträge langten im vergangenen Jahr bei der Linz Netz GmbH für den Anschluss neuer bzw. die Erweiterung von PV-Anlagen ein. Dadurch verdoppelte sich die Stromleistung durch die im Netz eingespeisten Photovoltaik-Anlagen in den vergangenen beiden Jahren“, so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.
Die Linz Netz versorgt 15.173 Anlagen in Linz und weiteren 81 Umlandgemeinden mit einer Gesamtleistung von 253,8 Megawatt.
PV-Bürgerbeteiligung mit „Sonnenscheinen“
Auch ohne eigene PV-Anlage kann man sich an der Energiewende beteiligen: „Neben Projekten, die wir mit Betrieben umsetzen dürfen, liegen uns Aktivitäten am Herzen, mit denen wir auch jene Menschen erreichen, die selbst keine PV-Anlage errichten können. Ich freue mich daher auch sehr über die Erfolgsgeschichte unserer PV-Bürgerbeteiligungsaktion ‚Sonnenscheine‘“, so Linz AG-Vorstandsdirektor Josef Siligan. Die Linz AG betreibt dazu zwei sogenannte Bürgerbeteiligung-Sonnenkraftwerke. Eines auf der Hochgarage im Hafen Linz und eines am Dach der Feuerwache Nord in Urfahr.
Mit dem Erwerb eines „Sonnenscheins“ ist man fünf Jahre lang an der PV-Anlage beteiligt und wird jährlich mit übertragbaren Gutscheinen für die Strom-Rechnung von Linz Strom oder Linz Öko Energievertrieb belohnt. Die 280 Sonnenscheine für die Anlage im Hafen Linz waren nach wenigen Stunden vergeben, die 208 Sonnenscheine für die Anlage in Urfahr schon nach wenigen Minuten.
Energiewende erfordert Umbau auf dezentrales Stromsystem
Um Versorgungssicherheit auch für kommende Generationen sicherzustellen, müsse man bereits heute vorausschauende Maßnahmen treffen und Investitionen tätigen, so Erich Haider Linz AG-Generaldirektor. „Dafür wurden im aktuellen Geschäftsjahr 55 neue Transformatoren installiert, 64 Mittelspannungsprojekte umgesetzt und Hunderte Niederspannungsprojekte realisiert“, sagt Haider. Die hohe Anzahl an PV-Anlagen, die an sonnigen Tagen gleichzeitig ihren Überschüss-Strom in das Netz einspeisen, erfordere ein Umdenken hin zu einer dezentralen Stromerzeugung. Durch Kapazitätserweiterungen der Umspannwerke und Trafostationen können leistungsfähigere Leitungen auf den unterschiedlichen Spannungsebenen im Stromnetz eingesetzt werden. Durch die leistungsfähigeren Leitungen werden dann die Einspeisekapazitäten für PV-Anlagen erhöht.
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