Gestaltungsbeirat: Grünes Licht für Kleider Bauer-Umbau und neue Swietelsky-Zentrale
LINZ. Zum letzten Mal in diesem Jahr tagte der Linzer Gestaltungsbeirat – einige Bauprojekte lagen am Tisch, darunter die Kleider Bauer-Filiale in der Landstraße und das neue Swietelsky-Headquarter im Industrie- und Hafenviertel. Für beide Projekte gab es große Anerkennung vom Beirat. Das Erweiterungsvorhaben des Ordensklinikums Barmherzigen Schwestern in der Innenstadt erhielt hingegen erneut keine Freigabe.
Vertreten durch die beiden Architektinnen Kathrin Susanne Gimmel und Carla Lo tagte der Gestaltungsbeirat, unter anderem zum Kleider Bauer an der Landstraße. Das Geschäftslokal in prominenter Lage steht seit mehreren Jahren leer. Nach Rechtsstreitigkeiten entscheid sich die Kleider Bauer-Unternehmensgruppe für den Kauf der Immobilie und die Wiedereröffnung.
Glaselemente, Aufstockung
Die Eigentümer beabsichtigt den Umbau des Bestands sowie eine Aufstockung auf der Hofseite. Die Riepl & Riepl Architekten ZT GmbH hat dem Linzer Beirat für Stadtgestaltung nun erstmals den Entwurf für den Umbau vorgelegt.
Zur Landstraße hin ist eine neue Fassade mit großen Glaselementen vorgesehen. Der Gestaltungsbeirat fand zustimmende Worte dazu, auch die Bebauung auf Innenhofseite wurde gelobt. Letzte Details darüber hinaus müssen noch in der städtischen Planungsvisite geklärt werden.
„Schönster und größter Kleider Bauer-Standort“
„Die Neubelebung des ‚Kleider Bauers‘ beweist die große Bedeutung der Landstraße als Einkaufsmeile und ist ein bauliches Ausrufezeichen für die Linzer Innenstadt“, kommentiert Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ). „Hervorzuheben ist, dass die Bauwerber hier den schönsten und größten ‚Kleider Bauer‘-Standort in Österreich verwirklichen. Wichtig war für uns zudem, dass eine gute Gestaltung der Fassade gelingt.“
Swietelsky: „Pionierprojekt im Bereich Energieeffizienz“
Erneut vorgelegt wurden die Pläne für die neue Swietelsky-Zentrale zwischen Boschweg und Sankt-Peter-Straße, mit Energie- und Nachhaltigkeitskonzept als Hauptthema. Mit dem neuen Entwurf (Dietmar Feichtinger Architects) ist Swietelsky dem Wunsch des Beirates nachgekommen und hat im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ein übergreifendes Energiekonzept entwickelt. Dabei setzt das Unternehmen mit einer ressourcenschonenden Bauweise auf Energieeffizienz mit niedrigem CO₂-Ausstoß und einem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien. Für das Vorhaben wurde darüber hinaus ein gesamtheitliches Mobilitätskonzept mit Schwerpunkt sanfter Mobilität entwickelt.
Geplant ist unter anderem, Photovoltaik-Paneele an der gesamten Gebäudehülle anzubringen, die in Kombination mit einem Netzanschluss für die Stromversorgung des Headquarters aufkommen. Rund die Hälfte der Energie, die das Bürogebäude benötigt, wird laut Swietelsky alleine durch die Solarpaneele produziert. Eine weitere Innovation, die für das Swietelsky-Hauptquartier geplant ist, betrifft die thermische Nutzung des Grundwassers.
„Das innovative, moderne Hochhaus ist ein Pionierprojekt im Bereich der Energieeffizienz von Hochhäusern“, ist Stadtrat Prammer überzeugt. „Es verleiht der Umgebung nicht nur eine neue Dimension, sondern steigert auch die Aufenthaltsqualität und wertet das gesamte Linzer Industriegebiet auf.“
Auch beim Swietelsky-Projekt müssen letzte Details noch in der Planungsvisite geklärt werden. Das Projektteam plant eine Einreichung für das 75 Meter hohe Gebäude im Frühjahr 2024.
Erneut nachbessern bei Erweiterung des Ordensklinikums Barmherzige Schwestern
Erneut nachgebessert werden muss beim bekannten Erweiterungsvorhaben des Ordensklinikums Barmherzigen Schwestern. Der Entwurf von Moser Architects wurde dem Beirat zum zweiten Mal vorgelegt, in überarbeiteter Form. Der Gestaltungsbeirat empfiehlt hier noch eine vertiefende Abstimmung mit der Mobilitätsplanung im Hinblick auf die Gestaltung des Straßenraums und Zufahrten im Bereich Langgasse. Der öffentliche Raum vor dem Gebäude soll mit Begrünungen und einer größeren Aufenthaltsqualität attraktiver werden. Auch Teile der Fassadengestaltung wurden kritisiert. Das Projekt muss abgeändert erneut vorgelegt werden.
Weitere Bauvorhaben ohne Freigabe
Zwei Wohnbauprojekte erhielten ebenfalls keine finale Freigabe. Darunter ein Projekt in der Rudolfstraße in Linz-Urfahr. Die Archgroup Landskron plant hier ein sechsgeschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Das Projekt in der Rudolfstraße bekam bereits Lob für die Gestaltung „und kann zuversichtlich auf den nächsten Termin im Februar blicken“, heißt es.
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