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Nach Brucknerhaus-Affäre: Meinhard Lukas neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Liva

Karin Seyringer, 20.09.2024 16:11

LINZ. In Linz wurde am Freitag in der Aufsichtsratssitzung der Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA der Zivilrechtsexperte und ehemalige JKU-Rektor Meinhard Lukas einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. 

  1 / 2   Meinhard Lukas, wurde am Freitag zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der LIVA gewählt. (Foto: Oliver Erenyi)

„Ich freue mich sehr, er ist Garant dafür, dass die Causa sehr rasch, konsequent und sehr gut aufgearbeitet werden wird“, so Karin Hörzing, geschäftsführende Vizebürgermeisterin der Stadt Linz, die Lukas für die Bereitschaft, diese Tätigkeit zu übernehmen, dankt.

René Esterbauer, kaufmännischer Geschäftsführer der LIVA: „Meinhard Lukas ist nicht nur für seine Expertise als Jurist, sondern auch im Zivilrecht und auch für kulturelles Engagement bekannt.“ Für die LIVA sei die Aufarbeitung enorm wichtig, volle Transparenz vor allem auch für das Publikum, „um wieder Ruhe und Kraft für das Tagesgeschäft zu bekommen“, so Esterbauer. Sein Dank gelte dem gesamten Team der LIVA in der herausfordernden Zeit. „Wir werden getreu dem neuen Saisonprogramm ‚Auftaktstimmung‘ voranschreiten, seit heute offiziell mit Meinhard Lukas.“

Lukas: Transparenz und Weiterentwicklung

Sein erster Akt als neuer Vorsitzender war, zu den Mitarbeitern der LIVA zu sprechen, so Lukas beim Pressestatement nach der Sitzung. Seinen Antritt stellte er unter das Motto „Komm ins Offene“ (Friedrich Hölderlin) - „einerseits im Sinne von Transparenz, andererseits im Sinne von Aufbruch. Das braucht die LIVA und da ist mir ganz wichtig, über alle Häuser und Bereiche der LIVA zu sprechen.“

Seine Motivation, die Aufgabe des Aufsichtsratsvorsitzenden zu übernehmen: „Es ist bekannt, dass ich gelegentlich schon mit solchen Aufarbeitungsprozessen zu tun hatte. Aber das, was mich motiviert, ist die besondere Liebe zu den Häusern. Für mich ist das Brucknerhaus, für mich ist der Posthof, für mich ist das Kuddelmuddel sowas wie ein Stück Heimat. Deswegen freut es mich wirklich. Den das Ziel des Aufsichtsrates muss es sein, sich auf seine Kernaufgabe zu kümmern, der mit der Kernaufgabe der LIVA zu tun hat: der künstlerische Anspruch und Auftrag, der sportliche Auftrag im Bereich LIVA Sport. Jetzt geht es darum, die Transparenz herzustellen, die unbedingt notwendig ist, andererseits auch schaut: Wie kommt dieses Haus in eine gute Zukunft. Die Perspektive ist die Weiterentwicklung dieses Hauses.“

Aufarbeitung: Zwei wesentliche Themenkomplexe

Unmittelbar steht aber jetzt das Thema der Aufarbeitung an, und hier sieht der Aufsichtsrat zwei wesentliche Themenkomplexe, „die aus Sicht der LIVA aufzuarbeiten sind“, so Lukas: Der Auswahlprozess des künstlerischen Geschäftsführers Dietmar Kerschbaum 2017, auch mit der Relevanz der Bevorzugung (Anm. Kerschbaum erhielt von Ex-Bürgermeister Klaus Luger, SPÖ vorab die Fragen der Hearing-Kommission), „und die weitere Frage: Hat das Auswirkungen auf den Anstellungsvertrag und die Gestaltung der Weiterbestellung. Hier wird es in 14 Tagen bereits eine weitere Sitzung geben, wo die wesentlichen Unterlagen aufbereitet werden.“

Der zweite wesentliche Komplex sei die Aufarbeitung des Strafrechtsgutachtens, das von Luger bei einer Linzer Anwaltskanzlei in Auftrag gegeben wurde, „mit einem Sachverhalt, der sich, sagen wir vorsichtig, als unvollständig erwiesen hat im Nachhinein“.

Die Umstände der Beauftragung, Informationsflüsse etc. werden aufgearbeitet, „um dann eine bessere Einschätzung zu haben, ob der LIVA dadurch ein Schaden entstanden ist. Das ist ja auch Gegenstand des Strafverfahrens“, so der neue Aufsichtsratsvorsitzende.

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