EU-Botschafter stimmen für Absenkung des Wolf-Schutzstatus
OÖ. Der Schutzstatus des Wolfs soll gesenkt werden, dafür hat sich eine Mehrheit der EU-Botschafter am Mittwoch, 25. September, ausgesprochen.
Der Schutzstatus des Wolfs soll von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft werden. Das würde in weiterer Folge eine leichtere Regulierung bedeuten.
Als nächsten Schritt müssen nun die EU-Mitgliedsstaaten auf Ratsebene den EU-Kommissionsvorschlag unterstützen. Danach muss die Herabsetzung des Schutzstatus Anfang Dezember im Rahmen der Berner Konvention angenommen und durch eine Änderung der FFH-Richtlinie finalisiert werden.
Zustimmung aus Oberösterreich
Bereits 2023 hat das Land Oberösterreich mit der Oö. Wolfsmanagementverordnung eine Regelung zur Handhabung von Risiko- und Schadwölfen geschaffen. Ein zentrales Anliegen der zuständigen Landesrätin Michaela Langer-Weninger war es jedoch auch auf EU-Ebene klare und an die Realität angepasste Tatsachen zu schaffen: „Es war ein langer Dornröschenschlaf, aus dem die EU nun erwacht ist. Mit der Anpassung des Wolfs-Schutzstatus wird nun endlich der Tatsache Rechnung getragen, dass mit mehr als 20.000 Wölfen und einer jährlichen Reproduktionsrate von 30 Prozent ein günstiger Erhaltungszustand längst erreicht und auch für die Zukunft gesichert ist.“
„Die Land- und Almwirtschaft in Österreich steht vor enormen Herausforderungen. Besonders die Almbauern sind durch den aktuell hohen Schutzstatus des Wolfs als „streng geschützt“ stark eingeschränkt. Die Absenkung des Schutzstatus ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um die Zukunft unserer Landwirtschaft zu sichern“, betont LK-Präsident Franz Waldenberger. Ohne die Herabsenkung des Schutzstatus würde man das Aussterben der traditionellen Almbauern und der Almweidehaltung riskieren.
Der Schutz des Wolfes wurde vor mehr als 30 Jahren in einer EU-Richtlinie festgelegt. Damals gab es in den meisten Staaten Europas noch keine Wölfe.
Kritik von WWF
Scharfe Kritik kommt von der Tierschutzorganisation WWF, sie sieht einen Angriff auf den Artenschutz. „Das ist ein populistischer Angriff auf den Artenschutz, weil die regierende Politik ihre Hausaufgaben nicht machen will. Tatsächlich notwendig wäre eine gut geplante Herdenschutz-Offensive“, reagiert WWF-Biologe Christian Pichler.
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