Neuer Lehrberuf Brief- und Paketlogistik startet im Herbst

Seit 1. Juli ersetzt der neue Lehrberuf „Brief- und Paketlogistik“ den bisherigen „Nah- und Distributionslogistiker“. Das modernisierte Berufsbild ist nun in zwei Schwerpunkte gegliedert: Logistikzentren und Distribution. Im Schwerpunkt Logistikzentren wurden insbesondere die Kompetenzbereiche Sendungen und Sortierung sowie Logistikzentrum und Transport geschaffen. Im Bereich Distribution kommen Inhalte wie Zustellung, Tourenplanung und administrative Aufgaben hinzu.

Bei der Post starten bereits im Herbst insgesamt 124 Lehrlinge in den neuen Lehrberuf: 78 im ersten Lehrjahr, davon 60 in der Distribution und 18 im Logistikzentrum, sowie 46 im zweiten Lehrjahr, die vom bisherigen Berufsbild auf das neue Modell wechseln. Insgesamt bildet die Post 250 Lehrlinge aus.

Wachsende Branche, wachsende Anforderungen

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) betont, dass die Lehre besonders in wachsenden Branchen wie der Logistik attraktiv bleiben müsse. Mit dem neuen Lehrberuf Brief- und Paketlogistik würden die Anforderungen der Praxis berücksichtigt – von Tourenplanung über Sortierprozesse bis hin zu Qualitätsmanagement und Personalplanung. Die Post war von Beginn an Partnerin bei der Entwicklung des neuen Berufsbildes.

Das neue Lehrberufspaket umfasst auch die Neugestaltung der Berufsbilder von sechs weiteren Lehrberufen: Gleisbautechnik, Labortechnik, Maler- und Beschichtungstechnik, Medienfachkraft, Straßenerhaltungsfachkraft sowie Glas-Verfahrenstechnik, die aus einem erfolgreichen Ausbildungsversuch in das Regelsystem übernommen wurde. Zudem wurden bestehende Berufsbilder – etwa Elektrotechnik, Mechatronik, Prozesstechnik und Reisebürokaufmann – an aktuelle technologische und wirtschaftliche Entwicklungen angepasst. Auch die Modularisierung wird weiter ausgebaut, um individuelle Schwerpunkte in der Ausbildung zu ermöglichen.

Derzeit werden in Österreich rund 106.500 Lehrlinge in mehr als 27.000 Betrieben ausgebildet. In Oberösterreich sind es über 22.000 und damit mehr als ein Fünftel aller Lehrlinge in Österreich.