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Medizinstudenten aus dem Ausland: Gesundheitsstadtrat Raml fordert vorübergehenden Aufnahmestopp

Baumgartner Anna, 02.09.2025 09:27

LINZ. Rund ein Drittel der Mediziner werde nach Abschluss des Studiums in Österreich im heimischen Gesundheitssystem „nicht versorgungswirksam“, sagte Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Anfang August. Zusätzlich stehe eine große Pensionierungswelle bevor. Der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) fordert nun einen vorübergehenden Aufnahmestopp für ausländische Medizinstudenten, um österreichische Studenten zu unterstützen und ins Gesundheitssystem zu bringen.

Gesundheitsstadtrat Raml fordert vorübergehenden Aufnahmestopp für ausländische Medizinstudenten. (Foto: Volker Weihbold)

 Die Versorgungslage im österreichischen Gesundheitssystem spitze sich weiter zu. Bereits Anfang August hatte die Österreichische Ärztekammer vor der Abwanderung junger Mediziner ins Ausland gewarnt. Hinzu komme eine bevorstehende Pensionierungswelle, die das System an seine Belastungsgrenzen bringen werde.

Besonders deutlich zeige sich die Situation derzeit bei den Zahnärzten: In Österreich sind demnach hunderte Kassenzahnarzt-Stellen unbesetzt, allein in Oberösterreich fehlen 40, wie die FPÖ Linz betont. Der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml fordert deshalb einen „vorübergehenden Aufnahmestopp für ausländische Medizinstudenten, um österreichische Studenten zu unterstützen und ins Gesundheitssystem zu bringen“, wie es heißt.

„Nächste Zahnlücke in der Gesundheitsversorgung“

„Es ist unverantwortlich, dass wir sehenden Auges von der einen zur nächsten Ärztekrise laufen. Schon heute finden viele Menschen keinen Hausarzt mehr oder warten monatelang auf einen Termin bei Fachärzten. Nun droht offensichtlich die nächste Zahnlücke in der Gesundheitsversorgung“, so Raml.

Als Ursache sieht er die Abschaffung der Inländerquote beim Zahnmedizinstudium sowie die bestehende 75-Prozent-Quote für Medizinstudienplätze.

„Seit Brüssel Österreich gezwungen hat, die Quotenregelung für Zahnmedizin zu kippen, sinkt die Zahl der österreichischen Studienanfänger dramatisch, während viele Ausländer hier studieren und danach nicht im Land bleiben. Während bei der Zahnmedizin fast die Hälfte aller Studienplätze von ausländischen Studierenden belegt wird, sinkt die Zahl der österreichischen Studienanfänger drastisch. So verspielen wir unsere Gesundheitsversorgung“, wie Raml betont.

100%-Quote

Die Linzer FPÖ fordert daher eine 100%-Quote für österreichische Medizinstudenten – solange, bis alle offenen Kassenstellen und öffentlichen Krankenhäuser vollständig besetzt und die drohende Pensionslücke kompensiert sind. Schwere Zeiten verlangen harte Maßnahmen, heißt es. Erst, wenn die Versorgung wieder gesichert ist, kann man über andere Regelungen reden. Österreichische Patienten müssen Vorrang vor der Brüsseler Bürokratie haben.“

 


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