Lochner gewinnt 24-Stunden-Radmarathon
LOCHEN. Gemeinsam mit seinem Teampartner Johann Prietl gewann der Lochner Leonhard Helminger erstmals den 24-Stunden-Radmarathon in Grieskirchen. Für den 29-jährigen Lehrer war es nicht die erste intensive Erfahrung auf dem Fahrrad.
Insgesamt 881 Kilometer und 7.000 Höhenmeter legte Leonhard Helminger gemeinsam mit seinem Teampartner, dem Steirer Johann Prietl, beim 24-Stunden-Radmarathon in Grieskirchen zurück – mit einem Durchschnittstempo von 36 km/h. Auch wenn sich die beiden bei den rund 21 Kilometer langen Runden abwechselten, an schlafen war nicht zu denken. „Wir sind sehr intensiv gefahren, hatten einen Puls von 180. Der Körper war da ständig in Bereitschaftsmodus“, erzählt Helminger. Hinzu kam noch, dass es am Tag des Rennens besonders heiß war. „Bis zur Stunde zwölf habe ich nicht geglaubt, dass wir das durchhalten“, sagt der 29-Jährige. Doch die beiden mobilisierten all ihre Kräfte und konnten nach der ersten Hälfte den Vorsprung zum zweitplatzierten Team, mit dem sie sich bis dahin ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, ausbauen. Die Belohnung: der Sieg in der Zweier-Teamwertung.
Teamarbeit
Für Helminger war es der erste Sieg überhaupt. Sein Teamkollege Prietl hingegen ist schon bei einigen Rennen vorne mitgefahren. Helminger ist froh, dass die beiden ein gemeinsames Projekt starten konnten. Er weiß, wie wichtig es ist, dass ein Team hinter einem steht, das den Sportler pusht und motiviert: „Man glaubt oft, Radfahren ist ein Einzelsport, aber das ist es definitiv nicht.“
Europareise mit dem Rad
Doch auch für Helminger war es nicht die erste intensive Erfahrung am Fahrrad. Begonnen hat alles im Jahr 2013, als er beschloss, quer durch Europa zu radeln. Über 6.000 Kilometer in 25 Ländern legte er dabei alleine zurück. Im Jahr darauf fuhr er von Lochen nach Spielfeld – als Vorbereitung für die Teilnahme beim Race Across Austria. Mit einem Partner trat er hier beim Ein-Tages-Rennen an. Darauf folgte ein neunter Platz in der Einzelwertung beim Radmarathon Grieskirchen. Verletzungsbedingt musste er dann einige Jahre pausieren, ehe er im letzten Jahr beim Race Across Austria sein Comeback feierte.
In die Szene hineingerutscht
Helminger war übrigens nie bei einem Verein. Er ist in die Szene einfach hineingerutscht, wie er selbst sagt. Hauptberuflich ist er Religions- und Geographielehrer am Gymnasium Braunau. Seinen Arbeitsweg nutzt der Lochner im Sommer zwei- bis dreimal die Woche zum Training. In Vorbereitung auf ein Rennen legt er jährlich rund 10.000 bis 16.000 Kilometer mit dem Fahrrad zurück.Grenzen kennenlernenDoch was fasziniert ihn so an dieser Herausforderung? „Natürlich ist es eine Bestätigung, aber man lernt sich in Extrem-Situationen auch selbst kennen und entdeckt Seiten an einem selbst, die man noch nicht gekannt hat“, erklärt Helminger und ergänzt: „Man lernt seine Grenzen kennen, muss sich aber auch eingestehen können, wenn diese erreicht sind und akzeptieren, wenn es nicht mehr geht.“ Für Helminger ist jetzt jedenfalls vorerst eine Entspannungsphase angesagt.
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