Rotmilane vergiftet: "Die Tötung geschützter Tiere ist inakzeptabel."
MEGGENHOFEN/ STROHEIM. Unbekannte Täter vergifteten in den letzten Monaten häufig seltene Rotmilane. Besonders in Meggenhofen scheint es jemand auf die Greifvögel abgesehen zu haben.
Elf Rotmilane wurden in Österreich in den letzten drei Jahren willkürlich getötet, alleine in den vergangenen Wochen wurden fünf tote Vögel aufgefunden, berichtet Hans Uhl, Vogelkundler bei der Organisation BirdLife Österreich. Insgesamt gibt es nur 25 Rotmilan-Paare in Österreich. „Die hohe Rate an unnatürlichen Todesfällen ist bestandsgefährdend“, so Uhl. Schon 2019 wurde in Meggenhofen ein mit dem verbotenen Pflanzenschutzmittel Carbofuran vergifteter Vogel gefunden. In den vergangenen Wochen starb ein weiteres Tier in der Gemeinde an einem Giftköder. Auch ein Hund soll mit dem Mittel vergiftet worden sein und nur knapp überlebt haben. Ein weiterer vergifteter Rotmilan soll in Stroheim gefunden worden sein, weitere Obduktionen stehen noch aus. Rotmilane konnten erst in den letzten Jahren langsam wieder angesiedelt werden.
Empörung von Landesjäger und Landeshauptmann-Stellvertreter
Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner zeigt sich erschüttert von den aktuellen Todesfällen: „Die gezielte Tötung streng geschützter Arten ist völlig inakzeptabel.“ Auch Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner ist schockiert. „Giftköder treffen „unser“ Wild und unsere Jagdhunde gleichermaßen“, betont er. „Sollte sich herausstellen, dass hier Jäger am Werk sind, darf es kein Pardon bei der Bestrafung geben.“ Gemeinsam mit den Naturschutzverbänden wollen Haimbuchner und Sieghartsleitner gegen die Vergiftungen vorgehen, um die Wiederansiedlung zu fördern.
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21.05.2020 14:32
Systemfehler
Das Oö. Jagdgesetz verpflichtet im § 42 (2) die Jäger zum Schutz des Wildes gegen Raubwild. Ein „guter“ Jäger ist nur, wer das Raubwild „kurz“ hält (Niederwildhege). Die Jagdzeitungen sind voll davon. Da wundert es mich nicht, wenn Einzelne übertreiben.
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