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Sensenschmiedemuseum wird saniert und konzeptionell neu gestaltet

Susanne Winter, MA, 19.10.2016 09:30

MICHELDORF. Ende Oktober wird das Sensenschmiedemuseum in Micheldorf geschlossen und neu gestaltet. In der kommenden Saison ist daher kein regulärer Museumsbetrieb möglich.

  1 / 5   Das Sensenschmiedemuseum wird geschlossen und komplett geräumt. Foto: Martin Osen / Oö. Sensenschmiedemuseum

Seit 1978 gibt es das Oö. Sensenschmiedemuseum in Micheldorf. Vergangens Jahr hat die Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich (GLD) die fünf Gebäude des Museums von den privaten Eigentümern erworben, um das historische Ensemble und den Fortbestand des Museums zu sichern. Das Museum wird vom Verein zur Pflege und Erhaltung der Kulturgüter der Sensenschmiede vor Ort betrieben.

Martin Osen aus Micheldorf übernimmt ab nächstem Jahr das Amt des Obmannes von Johannes Pfaffenhuemer. Die Großmutter von Osen war eine geborene Zeitlinger und sein Vater ist im heutigen Museum aufgewachsen. „Ich war lange im Ausland und habe dann begonnen, mich für die Micheldorfer Geschichte zu interessieren“, so der 37-jährige designierte Obmann.

Sanierungsarbeiten

In der Museumssaison 2017/2018 wird das Sensenschmiedemuseum voraussichtlich geschlossen und komplett geräumt. Die Ausstellungsobjekte erhalten eine konservatorische Betreuung, Restaurierung und fachgerechte Lagerung. Die historischen Gebäude werden saniert und baulich verändert.

Es wird kein regulärer Museumsbetrieb stattfinden. Eine Besichtigung der Außenanlagen ist jedoch möglich. Für Gruppen werden nach Voranmeldung Sonderführungen angeboten, die auf Wunsch auch Einblicke in denkmalpflegerische und restauratorische Tätigkeiten gewähren. Die Neueröffnung wird voraussichtlich 2019 stattfinden.

Konzeptionelle Neugestaltung

„In Oberösterreich besteht großer Bedarf im Bereich der Technik- und Industriegeschichte. Micheldorf ist ein idealer Standort, um diese Themen zu vermitteln. Bereits im 19. Jahrhundert wurde im Kremstal industriell produziert. Die Produktion der Sensen erfolgte mechanisch. Das ist einzigartig für den Industriestandort Oberösterreich“, weiß Martin Osen. Ausgehend von der Sensenschmiede und der Person Caspar Zeitlinger (1798–1866), einer der größten Privatunternehmer der gesamten Monarchie, wird die Frühgeschichte der Industrie beleuchtet. „Dies soll zukünftig durch moderne digitale Technologien und eine zeitgemäße Ausstellungsgestaltung unterstützt werden. Im Vordergrund steht aber immer der respektvolle Umgang mit der originalen Substanz“, betont der designierte Obmann.

„Ich bin froh, dass wir frischen Wind rein bekommen, und werde den neuen Obmann unterstützen“, so Bundesrat Bürgermeister Ewald Lindinger, „es sind alle Micheldorfer, die sich mit der Geschichte des Ortes beschäftigen, aufgerufen, sich zu beteiligen.“


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